Hans Weigum schrieb:
> Könnte es nicht sein, dass dieser Effekt gar
> nichts mit Geräteoptik sondern mit der visuellen
> Wahrnehmung des Benutzers zu zusammenhängt?
>
> Die Firma Trijicon benutzt bei gewissen
> Zielfernrohren den sog. Bindon-Effekt, der bei der
> Mehrzahl der Menschen zu funktionieren scheint.
> Wird ein (identisches) Sehfeld in Bewegung dem
> einen Auge direkt, dem anderen vergrössert
> dargeboten, schaltet die Bildverarbeitung im Hirn
> das ruhigere, weil unvergrösserte Bild als
> dominant. Sobald die (beidseitigen) Bilder ruhig
> stehen hingegen, wird das Auge mit vergrössertem
> Bild (besserer Auflösung) dominant geschaltet.
>
> Analog könnte es nun sein, dass auch binokular bei
> freihändiger unstabilisierter Beobachtung die
> Bildverarbeitung ein weil weiter entfernt,
> ruhigeres (=geringere Wikelgeschwindigkeit bei
> gleichem Zittern) Bild bevorzugen versucht und dem
> Auge einen weiter als rein optisch optimalen Fokus
> aufzwingt. Sinkt die Bildunruhe vermindert sich
> dieser Effekt.
Das ist höchst interessant. Wenn ich da richtig verstehe, müsste der Effekt umso stärker sein, je näher der Gegenstand, auf den man fokussiert hat, ist, vorausgesetzt, es gibt noch etwas weiter entfernt Liegendes, auf das das Auge dann "ersatzweise" scharfstellen kann? Und bedeutet das, dass wenn man einen Gegenstand betrachtet, der sehr weit entfernt, quasi im Unendlichen liegt, also z.B. eine Bergkette in 15km Entfernung, dieser Effekt nicht auftritt? Oder habe ich das jetzt nicht richtig verstanden?
Hans (der andere ...)