Wolfgang,
ich bin etwas südlich von München beheimatet, also nicht gerade um die Ecke. Bevor Du dein Glas irgendwo hinschickst, teste es lieber noch eine Zeit lang genauer. Ich bin ziemlich sicher, dass es ordnungsgemäß funktioniert, denn mir war dieser Unterschied schon vor fast 20 Jahren bei meinem ersten stabilisierten Glas (dem 15x50 IS) aufgefallen: Schalter man den Stabilisator an, sieht man plötzlich bei Fernsichten die Luft flimmern, was unstabilisiert nicht der Fall ist. Bei den älteren Gläsern ist es aber tatsächlich schon so, dass der Stabilisator manchmal eine gewisse Zeit braucht, bis er vollständig eingeschwungen ist. Das äußert sich dann in einer "schwimmenden", etwas unscharfen Darstellung eines anvisierten Gegenstandes. Wenn man das Glas nicht ruhig hält, dann kann dieser Zustand auch länger anhalten. Das "Zittern", welches Du beschreibst, ist ja immer wieder weg und tritt dann neu auf. Das spricht sehr für Luftflimmern. Versuche doch einfach mal, an einem Ort zu testen, an dem Luftflimmern nicht vorhanden sein sollte, beispielsweise ein große Halle mit geschlossen Fenstern oder ähnliches, oder auch einfach zuhause in einem Innenraum. Ich vermute, du wirst den Effekt dann nicht mehr bemerken. Ich weiß es aus den Bergen, dort hat man durch die tägliche Thermik fast immer mehr oder weniger deutlich ausgeprägtes Luftflimmern, was dazu führt, dass man Fernsichten nur ganz selten wirklich rattenscharf hinbekommt. Mit steigender Vergrößerung wird das immer schlimmer, das weiß ich von meinem Spektiv, das zwar nicht bildstabilisiert ist, aber vom Stativ aus verwendet wird und deshalb auch nicht wackelt.
Grüße, Andreas
