Beziehen sich die aufgezählten Okular-Katastrofen auf die ML, das 883 oder das Swaro - oder auf alle drei? Dass gerade Spektivhersteller ihre Systeme aufeinander abstimmen, ist bekannt und auch logisch, kaufen doch sicher nur wenige Spektivnutzer zusätzliche Okulare aus dem Astrobereich. Das hat bekanntermaßen verschiedene Gründe; Hauptgrund dürfte das problematische Fokussiervermögen sein (was ich allerdings auch nicht von einem guten Erdbeobachtungsfernrohr erwarte). Und wenn der Hersteller ein paar Festbrennweiten aus seinem eigenen Portfolio anbieten würde, wäre das ja auch kein Problem (wGF vorausgesetzt, sind ja auch die modernen Zooms für den Himmel geeignet…).
Kowa bietet ja im System ein Aufrechtprisma an - damit wäre dann sicher die ML gut für den Guckeinsatz nutzbar, allerdings dann mit Geradeinblick. Ich bin halt da eher 'schräg konditioniert', daher auch meine Ausführungen zu den 45°-Amicis - ich habe damit bei den genannten Vergrößerungen zufrieden stellende Erfahrungen gemacht: alle für den Alltagsornitagesverlauf nutzbar. Dass natürlich (wie oben geschildert) ggf. noch eine Zusatzoptik zur Korrektur des Glasweges nötig ist, ist sicher vom Einzelfall resp. dem eingesetzten Okular abhängig (da gibt es gutmütige als auch welche, die selbst mit Astroadaptern an gängigen Spektiven 'funktionieren', zumindest was die Fokussierbarkeit betrifft). Da diese Argumente incl. den optischen Einflüssen der Glaswege eine recht große Zahl an Unbekannten birgt, würde ich dann ggf. den 45°-Weg nur bei entsprechender Experimentierfreude nehmen - d.h. wenn evtl. mal einTeil (z.B. 2"-Amici) nicht richtig passt und wieder verkauft werden muss, ohne dass Frust entsteht, oder es auch keinen Zeitdruck gibt unbedingt ein Spektiv haben zu wollen.
Sonst würde ich mich natürlich im abgestimmten Kowa-System bedienen, und hätte ein variables Telezoom mit manuellem Fokus incl. eines Spektivs mit Geradeinblick - natürlich zu einem ambitionierten Gesamtpreis. Kommt immer drauf an, welche Präfernzen man hat: passionierte Fotografen werden das wg. dem fehlenden Autofokus sicher ablehnen - Birder sind damit vmtl. eher zufrieden zu stellen (bei Geradeinblick). Spannende Sache - für mich wär's nix.
Mir ist nicht klar, wie's eingesetzt werden soll: hat der TO das 'geerbt' oder günstig 'geschossen', und überlegt ob man daraus ein Spektiv machen kann? Hier ist es vmtl. eine ähnliche 'Problematik' wie bei der Fragestellung, ob man mit Spektiven in den Himmel schauen kann oder Fotografieren oder mit Astroröhren als Erdfernrohr dgl. 'Nix Halbes und nix Ganzes' würde sicher der Qualität der verbauten Glaseinheiten ungerecht (Kowa weiß, wie man sowas baut), trifft es von meiner Seite her jedoch (theoretisierend) einigermaßen in der Einschätzung.
kombinierter Gruß
Manfred