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Historisch: Frühe Achromatische Fernrohrobjektive 1800-1850 Aufbauanalyse

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12. November 2018 23:26
Ich bin gerade dabei, die Objektive der alten achromatischen Fernrohre etwas zu verstehen.

Der klassische "Altachromat" von Dollond ist aufgebaut nach der Literatur mit einer stärker brechenden Kronglassammellinse vorne und einer schwächer brechenden Flintstreulinse hinten (das ganz muss ja in der Summe eine Sammellinse sein)

Dollond hat auch eine Varante erfunden mit drei Linsen, Kron sammel / Flint streu / Kron sammel, das ist in der Literatur zum Achromaten auch zu finden.

Habe hier gerade mehrere Objektivlinsen:

1 Dollond 1.25 Inch, auf ca 1800 geschätzt, leider nicht zerlegbar. Schwachgrün
2 Willson 1.75 inch genau auf 1798-1802 datierbar, nicht zerlegbar, mittelgrün
3 Willson& Dixey 1.75 inch, 1802-1805/09, nicht zerlegbar, stark grün
4 Dollond 1.75 inch, Datierung nach 1800, aber wohl nicht allzulange später, stark grün, zerlegbar
5 Cutts&Sutton, 1.75 inch, kurz nach 1850, zerlegbar, kein Farbstich mehr.

Analyse: Linsenzahl über Reflexe, alle Reflexe sind stark, also ist nichts verkittet.
Die zwei stark Grünen 3 und 4 haben Drei Linsen, die schwächer Grünen und das jüngere Farblose 4 Reflexe mit zwei Linsen.

Beim allen sind die Kronglas-Sammellinsen jeweils mehr oder weniger grün (Eisenverunreinigung der Schmelze), je älter desto grüner, beim 1850er ist es nur noch in der Sicht quer durch die ganze Linse schwach sichtbar. Die Zeisslupe der 60er Jahre (auch ein Achromat) ist dazu im Vergleich perfekt farbstichfrei, wie es bei modernen optischen Gläsern natürlich Standard ist. Bei modernem Floatglas sieht man ja in der dicken Schicht immer noch gut das Eisengrün, zb bei Glastischen oder Aquarienglas. Krongras ist Kaliumreich und enthält kein Blei.


Die Flint-Streulinsen sind jeweils sehr schön farbstichfrei, auch die ganz alten. Sie sind generell logischerweise die mit dem deutlich dickeren Rand als Streulinsen. Flint ist ja das gleiche wie Bleikristallglas, das man ja wegen der Farbreinheit und des hohen Brechungsvermögens verwendet(e) bei Trinkgläsern und Schalen.

Generell finde ich den Grünstich der alten Krongläser eine gute Methode der Datierung zb ungravierter Gläser.
Um 1850 hatte man den Stich ganz weg, wie auch bei meinem Plössl, evtl schon ab 1920, da habe ich aber noch keine genau datierbaren Vergleichsfernrohre.

2 und 3 sind ja nur wenige Jahre (1-10) auseinander (die genaue Datierung ist einfach wegen der bekannten Firmendaten), das definitiv jüngere ist deutlich grüner, weil es eben ein Dreilinser mit zwei Grünen Kronlinsen ist.

Bild Linsen 1 2/3 5 Mitte Unten Nr 3 mit dem ganz starken Grünton, reichts das modernste farblose,



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.18 23:52.
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Historisch: Frühe Achromatische Fernrohrobjektive 1800-1850 Aufbauanalyse Anhänge

Kowaist 1332 12. November 2018 23:26

das Willson 1800 Zweilinser Anhänge

Kowaist 523 12. November 2018 23:31

Willson-Dixey und Dollond Dreilinser Anhänge

Kowaist 561 12. November 2018 23:38

CuttsSutton Zweilinser um 1850 Anhänge

Kowaist 609 12. November 2018 23:41

Re: CuttsSutton Zweilinser um 1850

AndreasVSA 529 13. November 2018 09:21

Re: Literatur

Kowaist 709 13. November 2018 14:05

Re: Literatur

Elmer Fudd 588 14. November 2018 11:59

Re: Zerlegung

Kowaist 611 14. November 2018 21:29



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