Hallo allerseits,
eigentlich schon überfällig bringe ich hier eine kleine Doku zu meinen Erfahrungen mit dem 2,5fach-Booster von Vixen.
Dieses Teil wurde bereits im Forum thematisiert:
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www.juelich-bonn.com]
Meine Nutzung/Erfahrung:
- ausschließlich für Astrobeobachtung mit Spektiv (Meostar S2 mit Okular 30-60fach), insbesondere für die Auflösung überstrahlender, bzw. sehr eng stehender, etwa gleichheller Doppelsterne wie z.B. Epsilon1/2 Lyrae Distanz ca. 2,5''/2,4''; Gamma Virginis (Porrima) Dist. 2,3''
Diese Doppelsterne löst das Spektiv ohne Booster nicht auf. Mit dem Booster klappts aber, wenngleich es der Abbildung an jeglicher Schärfe mangelt.
Beim Glasmaterial des Vixen-Boosters vermute ich Standardglas, weil sich das Bild bei der Tagbeobachtung leicht bräunlich einfärbt, wie ich dies seinerzeit mit dem Yukon-Spektiv 20-50X50 WA erlebt hatte. Überstrahlende Sterne werden beträchtlich abgedunkelt. Insofern eignet sich der Booster nicht/kaum für Deepsky-Objekte.
Immens erscheint die Sichtfeldreduktion. Obwohl das Meostar S2 über ein recht weites Sichtfeld verfügt, wirds mit dem Booster schlichtweg eng, so dass das Auffinden trotz Telrad-Sucher ein deutliches Mehr an Geschick und Geduld einfordert. Erschwerend hinzu kommt die Geschwindigkeit, mit der die Sterne durchs Bild rasen.
Zur Montage auf dem Spektiv hab ich mit drei selbstgefrästen Funktionsteilen aus POM, einem Passstift und paar Kleinteilen (Scharnier, Schrauben etc.) einen Steck-Adapter gebaut, der sich einfach am Okular befestigen lässt (Vergrößerungs-Stellring liegt frei und kann weiterhin bedient werden) und ein handliches Aufsetzen/Hochklappen des Boosters ermöglicht. Der Booster selbst wurde mittels einer Presspassung im Aufsteckeil gefasst: ca. 10µm Überstand, Fase ran und eingepresst, fertig.
Trotz dieser augenscheinlich komfortablen Lösung gestaltet sich die Benutzung des Boosters als ein ziemliches Gefrickel, zumal mir eine Nachführung für die Sternbewegung fehlt und der gesamte Aufbau (Stativ/Stativkopf) innerhalb der erreichten Vergrößerungen (90-150fach) gnadennlos dem Gewackel ausgliefert ist. Genuss geht anders.
Wie bereits implizit erwähnt, finde ich für z.B. ornithologische Beobachtungen den Booster ungeeignet. Das Abgebildete gewinnt zwar an Größe, jedoch werden die Farben flau, der Kontrast bricht ein, Konturen verschwimmen, ein Mehr an Details lässt sich nicht feststellen. Komplett ungeeignet erachte ich den Booster für die Digiskopie. Gleichwohl eröffnet er innerhalb meines Optik-Equipmets neue Möglichkeiten in der Astronomie.
Bilder im Anhang
In diesem Sinne, geboostete Grüße
Holger