Zum Beobachten von Wasservögeln benutzen die meisten Bekannten ein Spektiv, wozu man unbedingt ein Stativ braucht. Ich habe mich nach einem Testnachmittag für das neue 12x Binokular von Zeiss entschieden. Es ersetzt mein altes 10 x 40 Dialyt.
Mit diesem Glas bin ich ziemlich zufrieden. Es ist in seiner Leistung dem Vorgänger überlegen, es ist sehr bequem für Brillenträger und auch mit gefütterten Handschuhen zu bedienen. Der Nahpunkt wird bei 5 Schritten liegen, wenn man auf 50 Meter scharfstellt, bekommt man einen Bereich von etwa 25 bis 120 Metern, der leidlich scharf ist und ein Nachziehen ohne Fokussierung erlaubt. Zum Fokussieren von 50 auf 100 Meter benötigt man eine Viertelumdrehung, dann reicht die ordentliche Schärfe von 50 bis 250 Meter und somit über den sinnvollen Bereich eines 12er Glases.
Wer solches überprüfen möchte, Straßenlaternen im spitzen Winkel eignen sich hervorragend.
An Hauswänden kann man bei ganz genauem Hinschauen einen leichten Farbsaum sehen, violett und manchmal je nach Schärfepunkt etwas ins grüne wandernd.
Der Tannenzapfen aus 20 Schritten zeigt ebenfalls einen ganz feinen Farbsaum, man muß aber danach suchen. Verzeichnung zum Rand hin habe ich nicht wahrgenommen, sicher wird sie vorhanden sein, aber offenkundig unterhalb meiner Sehfähigkeit.
Bleibt noch die Frage nach dem Gegenlicht. Mit erstaunlichem Geschick plazieren sich unsere gefiederten Beobachtungsobjekte oft genau zwischen unser Glas und eine tiefstehende Sonne. Das Victory meistert diese vertrackte Situation ganz ordentlich, viel besser als das 15 x 56 von Swarovski, das ich zum Vergleich einmal testen konnte.
Gegen weiße Wolken ist keinerlei Verfärbung sichtbar, dann sollte auch der Schnee seine Farbe behalten. Meiner Frau ist dieses Glas aus der freien Hand unzumutbar, da hilft das Einbeinstativ. Mit diesem und dem Faltsitz ist man gut zu Fuß und auch für längere Aktionen gerüstet.
Ich kann dieses Glas jedem Vogelfreund empfehlen.
Dr. Walter Koch
