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Horizontale Verschiebung der Bildlage nach innen wirkt sich im Nahbereich negativ aus

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09. Februar 2008 19:30
Ihrer Erklärung stimme ich mit einer Ausnahme zu, bei der Sie wohl einem (verständlichen) Irrtum erlegen sind:

Das Auge kann, wie Sie richtig schreiben, eine Verschiebung der Bilder nach innen in gewissem Umfang ausgleichen, weil die Augenachsen ja auch ohne Fernglas beim Fixieren eines nahe gelegenen Gegenstandes einwärts gerichtet werden, also einwärts „schielen“ müssen, das also eine durchaus gewohnte Übung ist. Nicht richtig ist jedoch, daß relativ zueinander nach innen verschobene Bilder sich im Nahbereich vorteilhaft auswirkten. Sie hatten wohl vor Augen, daß dabei die optischen Achsen des Fernglases oder zumindest die durch die Sehfeldmitten verlaufenden Hauptstrahlen des linken und rechten Rohres konvergieren würden, also quasi eine bessere Ausrichtung auf einen nahe gelegenen Gegenstand gegeben sei (wie z.B. bei einem Greenough-Stereomikroskop). Das ist jedoch nicht der Fall! Vielmehr sind die Bilder (ein und desselben Gegenstandes, z.B. eines Vogels auf einem Ast) dann im linken und rechten Rohr relativ zueinander nach innen verschoben, wenn die optischen Achsen bzw. die Hauptstrahlen durch die jeweilige Sehfeldmitte nach vorn (d.h. in Blickrichtung, also entgegengesetzt zur Lichteinfallsrichtung) divergieren, also auswärts schielen! Dann nämlich sehen Sie z.B. im linken Rohr den Vogel in der Sehfeldmitte, während Sie mit dem rechten Rohr rechts am Vogel vorbei peilen, so daß dann der Vogel im Bildfeld links von der Mitte zu sehen ist, also eine Verschiebung nach innen erfolgt!

Man kann den Irrtum auch auf andere Weise zeigen: Bei nach innen verschobenen Bildern müssen die Augen des Beobachtern bereits im Fernbereich einwärts schielen. Im Nahbereich müssen die Augen aber auch bei einem korrekt parallel justierten Fernglas einwärts schielen, und zwar ungefähr um den Vergrößerungsfaktor stärker als bei gleicher Entfernung ohne Fernglas. Folglich wird durch nach innen verschobene Bilder das ohnehin im Nahbereich schon starke Einwärts-Schielen weiter verstärkt und kann daher schon viel früher, also bei viel größerer Entfernung als an der Naheinstellgrenze, übermäßig anstrengend werden.

Auch zu Ihrem letzten Absatz noch eine Bemerkung. Ich glaube, daß die geringere Empfindlichkeit von Brillenträgern stärkerer Fehlsichtigkeit gegenüber einer solchen Dejustage nicht daher rührt, daß sie „von Natur aus keine echte Deckungsgleichheit wahrnehmen können“, denn das gibt es nur in extremen Fällen, weil das Gehirn offenbar einen relativ großen Toleranzbereich zuläßt (schon allein wegen der Disparation für das räumliche Sehen!). Vielmehr ist es dieser Personenkreis bereits gewohnt, die Augen auf wechselnde Vergenz umzustellen, die dann quasi mit einer „parallelverschobenen Steuerkurve“ mit der Fokussierung (Akkommodation) korreliert, nämlich deshalb, weil sie statt mit Brille gelegentlich auch ohne Brille schauen. Die Brille ändert die Fokussierung sehr stark, die Vergenz jedoch nur wenig, so daß die ohnehin nicht sehr feste Koppelung zwischen Vergenz und Akkommodation im Gehirn aufgehoben bzw. umgestellt werden muß.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Peter Köster 1650 06. Februar 2008 22:03

Re: Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Werner Jülich 1010 07. Februar 2008 12:01

Anmerkungen zur Wahrnehmung der Justierung

konfokal 1034 08. Februar 2008 05:07

Danke !

Peter Köster 984 09. Februar 2008 18:25

Horizontale Verschiebung der Bildlage nach innen wirkt sich im Nahbereich negativ aus

Walter E. Schön 1122 09. Februar 2008 19:30

Ergänzung und Fragen zur Disparation

konfokal 915 10. Februar 2008 07:12

Disparation bedeutet nicht unterschiedliche Bildgröße, sondern eine Parallaxe

Walter E. Schön 2245 10. Februar 2008 13:10

Disparation bedeutet mehr als eine Parallaxe und Kurzsichtige haben keinen Auflösungsgewinn...

konfokal 1356 11. Februar 2008 11:23



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