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Anmerkungen zur Wahrnehmung der Justierung

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08. Februar 2008 05:07
Wie so oft, wenn mehrere Zusammenhänge zu berücksichtigen sind, lautet die Antwort auf eine scheinbar einfache Frage auch hier: das kann davon abhängen...

Nicht nur das Glas kann auf verschiedene Weise und verschieden stark dejustiert sein, sondern auch das individuelle Wahrnehmungsvermögen. (auch wenn man sich von letzterem nur schwer und ungern überzeugen lässt.)

Horizontalen Bildversatz nach innen kompensieren die Augen bekanntlich durch leichtes Einwärtsschielen schnell und unwillkürlich, stärkere Abweichungen werden zunehmend anstrengend empfunden. In der Praxis werden von den Herstellern je nach Güte des Glases (wieviel mag Justieren kosten?) mehr oder weniger große horizontale Abweichungen der Bildlage nach innen toleriert, zumal sich dies im Nahbereich vorteilhaft auswirkt.

Wo die Grenze der Anstrengung oder zum Doppelbild liegt wird individuell verschieden sein (Augenabstand, Augapfelgröße, Muskulatur usw.), vielleicht ist dies auch altersabhänging oder kann sich, wie sie mutmaßen, durch Gewöhnung oder Übung verschieben. Vielleicht erfolgt die Kompensation durch Lernen mit der Zeit auch schneller. Schon aus diesen Gründen kann es beim bloßen Durchschauen zweier Leute zu Meinungsverschiedenheiten kommen.

Auf horizontalen Bildversatz nach außen sowie vertikalen Bildversatz reagieren die Augen mangels guter Kompensationsmöglichkeiten sehr empfindlich. Vertikaler Versatz ist an waagerechten Kanten (Dachfirste etc.) leicht auszumachen, wenn mann das fokussierte Glas in einigen cm Abstand so vor die Augen hält, dass man die Kante in beiden Okularen getrennt sehen kann. Sie muss dann in beiden Okularen auf gleicher Höhe erscheinen, sich also durch eine gedachte Waagerechte stufenlos verbinden lassen.

Es gibt einen guten Test für jegliche Art von Versatz, der ohne optische Bank auskommt und zuverlässiger ist, als die Augen als Blinkkomparator zu benutzen. Er besteht darin, eine möglichst jenseits der Unendlichkeitsgrenze liegende helle, annähernd punktförmige Lichtquelle mit maximal verstelltem Dioptrienausgleich so anzuvisieren, das in einem Rohr eine fokussierte punktscharfe Abbildung und im anderen Rohr ein mehr oder weniger großer zerstreuter Lichtkreis zu sehen sind. Ideal geeignet sind ein heller Stern, oder entfernte Positionslampen, Straßenlaternen usw. bei Dunkelheit. Die ungleiche Fokussierung unterdrückt die unwillkürliche physiologische Kompensation der Bildlage recht zuverlässig. (Wenn sie das Glas kurz ab und wieder ansetzen können sie eventuell ihr Gehirn bei den Justierversuchen ertappen.) In einem guten Glas liegt dann bei entspanntem normalen Durchschauen der scharfe Lichtpunkt ziemlich genau im Mittelpunkt der unscharfen Lichtkreisfläche. Die optischen Achsen beider Rohre stehen parallel zueinander.

Bei perfekter Justage wird dieses Ergebnis auch mit verschiedenen Augenweiteneinstellungen erzielt (natürlich nur von anderen Personen) nämlich dann, wenn die beiden Rohre auch zur Mittelachse des Knickbrückengelenks parallel sind . Wenn nicht (Stoß, Sturz, instabile Konstruktion, geringe Justagepräzision etc.) kann es sein, dass die Achsen bei Veränderung von Augenweite bzw. Rohrabstand mal eher parallel, mal zunehmend windschief zueinander stehen. Personen mit verschiedenem Augenabstand könnnen dann zu verschiedener Wahrnehmung bei ein und demselben Glas kommen.

Problematisch kann auch auch ein groesserer Visusunterschied beider Augen einer Person sein. Durch die nötige unterschiedlich starke Brechkraftkorrektur werden auf der Netzhaut links und rechts verschieden große Bilder erzeugt, die nicht vollständig zur Deckung gebracht werden können, sondern nur ineinanderliegen. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn mit Brille beobachtet wird, denn je weiter der Scheitelpunkt der korrigierenden Linse von der Netzhaut entfernt liegt, desto kleiner (kurzsichtig, Zerstreuungslinse) bzw. groesser (weitsichtig, Sammellinse) ist das erzeugte Bild. Betroffene Personen werden also weniger empfindlich auf Bildversatz reagieren, weil sie von Natur aus keine echte Deckungsgleichheit wahrnehmen können.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Peter Köster 1650 06. Februar 2008 22:03

Re: Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Werner Jülich 1010 07. Februar 2008 12:01

Anmerkungen zur Wahrnehmung der Justierung

konfokal 1032 08. Februar 2008 05:07

Danke !

Peter Köster 984 09. Februar 2008 18:25

Horizontale Verschiebung der Bildlage nach innen wirkt sich im Nahbereich negativ aus

Walter E. Schön 1122 09. Februar 2008 19:30

Ergänzung und Fragen zur Disparation

konfokal 915 10. Februar 2008 07:12

Disparation bedeutet nicht unterschiedliche Bildgröße, sondern eine Parallaxe

Walter E. Schön 2244 10. Februar 2008 13:10

Disparation bedeutet mehr als eine Parallaxe und Kurzsichtige haben keinen Auflösungsgewinn...

konfokal 1355 11. Februar 2008 11:23



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