Sehr geehrter Herr Weigum,
Um nochmals auf Ihre interessanten Ausführungen zum Zeiss 20x60S zurückzukommen: Am 10. Mai 2014 09:29 schrieben Sie zur kardanischen Aufhängung der Prismen:
"Ursprünglich wurde dieses monolithische Biegegelenk (fertigungtechnisch so aufwendig, dass es auswärts hergestellt wurde) als Zylinder aus dem exotischen Federwerkstoff Kupfer-Beryllium mit derart durchdacht angeordneten langen Schnitten versehen, dass die beiden Zylinderenden nur in zwei Achsen zueinander derart biegeweich werden, dass das eine Ende mit dem Fernglas-Gehäuse, das andere mit dem Prismenstuhl (beide Porro2-Sätze gemeinsam) verbunden damit die erforderliche leichtgängige Beweglichkeit erreicht wird.
Offenbar wurde dieses Bauteil nun allmählich zu aufwendig befunden, so dass es durch eine konventionellere Bauweise mit gekreuzten, gespannten Metallbändern ersetzt wurde, wie sie z.B. bei selbsthorizontierenden Vermessunsinstrumenten (Nivellieren) verwendet wird." (Ende Zitat)
Welche der beiden baulichen Ausführungen sollte Ihrer Ansicht nach – zumindest in der Theorie – eine bessere Dämpfung in der Vertikalen bzw. bei zenitnahen Beobachtungen erzielen?
Im Zusammenhang mit der Schwingungsdämpfung sei bei dieser Gelegenheit ausserdem auf einen interessanten neueren Bericht verwiesen (englischsprachig):
"Notes on Zeiss 20x60S Stabilized Binoculars", von Paul Knight. Der Autor gibt darin auch einen hochinteressanten Vergleich der subjektiv empfundenen Dämpfungseffektivität bei Beobachtungswinkeln 0°-20° / 20°-60° / 60°-90° (im Bericht runterscrollen zum Kapitel "The Mechanical Stabilizing System").
Anmerkung zur getesteten Gerätegeneration: der Autor verwendet ein 20x60S mit Markierung "West Germany":
Link zum Bericht: [
www.paullknight.com]
Freundliche Grüsse aus der Schweiz,
Stellarfeuer