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Antwort von Herrn Schön

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14. Dezember 2012 13:10
Es sind Aspekte angesprochen worden, die ich nicht bedacht habe wie z. B. den unterschiedlichen Nahpunkt. Parallel zur Eröffnung in diesem Forum habe ich Herrn Schön angeschrieben, der mir schon heute früh geantwortet hat. Er hat mir freundlicherweise erlaubt, seine Antwort hier zu veröffentlichen, was ich hiermit gerne tue.

Zitat Anfang:

Sehr geehrter Herr ...,

es ist richtig, dass die beiden Ferngläser Hawke Frontier ED 8x43 und 10x43 zu denen mit relativ „langsamer“ Fokussierung, also relativ großem Drehwinkel zwischen den Einstellungen auf verschiedene Entfernungen gehören. Aber Ihr Eindruck täuscht Sie dennoch, weil Sie einfach nur den Drehwinkel von einem Endanschlag zum anderen Endanschlag betrachten, der aus folgenden zwei Gründen deutlich größer wird als erwartet und Ihnen daher eine erheblich größere „Langsamkeit“ vortäuscht:

1. Diese Ferngläser haben einen extrem großen Überhub, im Falle meines ED 8x43 von mindestens -15 dpt! Wenn Sie mit anderen Ferngläsern vergleichen, dürfen Sie wegen des sehr unterschiedlichen Überhubs nicht den Drehwinkel ab Endanschlag, sondern Sie müssen den ab Unendlicheinstellung vergleichen. Im Falle meines ED 8x43 ist der Drehwinkel zwischen Endanschlag und Unendlichposition (für ein normalsichtiges oder mit Brille oder Kontaklinsen korrigiertes Auge) fast 210°, also deutlich mehr als eine halbe Umdrehung, die Sie vom Gesamt-Drehwinkel abziehen müssten!

2. Diese Ferngläser haben eine außergewöhnlich kurze Nahgrenze, im Falle meines ED 8x43 nur 1,65 m (ab Objektiv zu messen, nicht ab Auge!). Im Nahbereich nimmt die Bildweite des Objektivs rapide zu, und so kann eine nur wenig kürzere Nahgrenze zu einer deutlichen Zunahme des Drehwinkels führen. Bei den für Ferngläser dieser Größenordnung üblichen Objektivbrennweiten ergibt sich bei einer (ab Objektiv gemessenen) Nahgrenze von 1,65 m der (ab Unendlich-Einstellung gemessen) doppelte Drehwinkel wie bei einer Nahgrenze von ca. 3,12 m bis 3,15 m!

Mein ED 8x43 hat einen gesamten Drehwinkel (von Anschlag zu Anschlag) von 2 3/4 Umdrehungen, also von ca. 990°. Wenn man den Überhub von 210° abzieht, bleibt ein Drehwinkel von 780° von unendlich bis zur Nahgrenze von 1,65 m. Bei halb so großem Drehwinkel von 390° (also ein bisschen mehr als eine volle Umdrehung) ab Unendlich-Einstellung käme man auf eine Naheinstellung von ca. 3,15 m. Noch vor ca. 15 Jahren hatten selbst Premium-Ferngläser der Gruppe 8x42 bis 10x42 Nahgrenzen um 4,5 m bis 6 m, und heute zwischen etwa 2 m und 3 m. Wenn das Hawke Frontier ED eine Nahgrenze von 3 m hätte (was für ein Fernglas dieser Preisklasse immer noch ein sehr guter Wert wäre), ergäbe sich ein Drehwinkel von ca. 407°, also ziemlich genau eine volle plus 1/8 Umdrehung. Das ist zwar etwa „langsamer“ als heute im Mittel bei Premiumgläsern üblich, aber „schneller“ als bei der Fokussierung der ersten Swarovski-EL-Generation (mehr als 2 volle Umdrehungen für denselben Entfernungsbereich)!

Bei Ihrem 10x43 müssten dieselben Werte wie bei meinem 8x43 gelten, weil beide Modelle die gleichen Objektive und somit dieselbe Objektivbrennweite haben. Sie unterscheiden sich nur durch die Okulare, die keinen Einfluss auf die Fokussier-Drehwinkel haben.

Sie sehen also, dass Ihr Hawke Frontier ED zwar eine etwas „langsamere“ Fokussierung als die aktuellen Premium-Ferngläser hat, aber der Unterschied sehr viel geringer ist, als er Ihnen aufgrund des riesigen Überhubs und der extrem kurzen Nahgrenze erscheint. Ich hatte schon vor vielen Jahren im Jülich-Forum vorgeschlagen, zur Beurteilung des Drehwinkels (oder noch besser des tangentialen Verschiebewegs, der dann auch den Fokussierwalzen-Durchmesser berücksichtigt, worüber sich seinerzeit „konfokal“ in Unkenntnis der Verhältnisse lustig gemacht hatte) einen Entfernungsbereich von 5 m bis unendlich zu nehmen, damit man möglichst viele Ferngläser vergleichen kann, also auch ältere Dachkantferngläser und sogar sehr viele Porroferngläser, deren Nahgrenze selten unter 4 m liegt. Allerdings stellt sich bei diesem Entfernungsbereich aufgrund des kleineren Drehwinkels eine höhere Anforderung an die Messgenauigkeit des Drehwinkels.

Zitat Ende.

Ich danke Herrn Schön an dieser Stelle für seine Ausführungen sowie allen anderen Teilnehmern, die mir geantwortet haben.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Mitteltrieb/Anzahl Umdrehungen. Wieviel Grad sind noch akzeptabel?

Johannes Kepler 1905 13. Dezember 2012 22:12

relativiert sich...........

Dominique 1023 13. Dezember 2012 22:25

Mitutoyo

Johannes Kepler 1029 13. Dezember 2012 22:33

macht grob s = ~ 20mm.........

Dominique 876 14. Dezember 2012 09:57

Gewaltiger Unterschied beim fokussieren

OhWeh 1003 14. Dezember 2012 10:54

Re: relativiert sich...........

marc champollion 1044 14. Dezember 2012 00:46

Re: Mitteltrieb/Anzahl Umdrehungen. Wieviel Grad sind noch akzeptabel?

Holger Merlitz 999 14. Dezember 2012 02:05

Antwort von Herrn Schön

Johannes Kepler 1375 14. Dezember 2012 13:10

Re: Antwort von Herrn Schön

marc champollion 1080 15. Dezember 2012 19:52

Re: Mitteltrieb/Anzahl Umdrehungen. Wieviel Grad sind noch akzeptabel?

tonimaroni 974 14. Dezember 2012 13:04

Re: Wieviel Grad sind noch akzeptabel?

JC_4 979 14. Dezember 2012 14:17



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