Ich denke, daß Herr Fiedler etwa so überlegt haben könnte:
Weil der Balkon-Beobachtungsplatz keine Annäherung an die oft weiten (über 100 m) und kleinen Motive (vor allem Vögel, Fledermäuse, Igel) zuläßt, muß die Vergrößerung hoch sein, also mindestens 10fach, besser noch höher. Andererseits läßt Beobachtung aus der Hand selbst bei auf den Tisch aufgestützten Armen über längere Zeit kaum mehr als ca. 12fach bis 15fach zu, wenn das Fernglas keine Bildstabilisierung hat. Somit ist das Conquest 12x45 ein interessanter Kandidat einer bereits ziemlich engen Auswahl.
Bei 12facher Vergrößerung ist eine Objektivöffnung deutlich über 32 mm gefragt, wenn die Beobachtung nicht auf Schönwetter mit hellem Sonnenschein beschränkt bleiben soll. Die 45 mm des Conquest können wegen einer AP von 3,75 mm noch halbwegs mit 12fach-Gläsern von 50 mm (z.B. Leica 12x50) oder 15fach-Gläsern mit 56 mm (z.B. Swarovski 15x56) in der Dämmerungstauglichkeit mithalten, bleiben also auch unter diesem Gesichtspunkt in der engeren Auswahl.
Innerhalb dieser Auswahl liegt das Conquest mit dem geringsten Gewicht und niedrigsten Preis in der Gunst weit vorn, je nach Gewichtung des Preises eventuell schon an der Spitze. Wenn dann der gute Name Zeiss mit dem dahinter stehenden Kundendienst auch noch Pluspunkte bringt und das Einblickverhalten beim Test für Herrn Fiedlich gut und das gegenüber einigen Mitbewerbern etwas kleinere Sehfeld ausreichend war, kann die Entscheidung als gefallen betrachtet werden. Stimmt's?
Walter E. Schön