Hallo,
in Bezug auf „ausgewachsene“ Ferngläser und Spektivd fühle ich mich bestens ausgestattet, aber immer öfter keimt in mir der Wunsch nach dem perfekten Taschenfernglas.
Bei den 42ern konnte ich mich nicht entscheiden und habe aktuell SF und Noctivids, darunter (bei den 32ern) und darüber (50er) Swarovisione.
Ich habe keine Markenpräferenz bei den großen Dreien.
Bei dem Taschenfernglas ist die Sache durch den Begriff eigentlich klar (es soll ja für die Jackentasche taugen) und somit ist die Größe das Maß, auf das es eigentlich ankommt. Kein 20er oder 25er wird in der Lage sein, einem 32er auch nur annähernd gleichzukommen (bei Leica, Zeiss und Swarovski).
Wenn es nur die Größe ist, läuft alles auf das Ultravid hinaus....
Aber: Zeiss Victory 25 und das neue Swarovski 25 sind für größere Hände besser geeignet.
Das Zeiss Victory 25 ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da es nur ein Gelenk hat. Dafür hat es das mit deutlichem Abstand größte Sehfeld. Es ist zusammengefaltet das größte und am wenigsten Jackentaschen-kompatible Glas. Die Entfernungseinstellung sitzt aussermittig und ist daher für Rechtshänder mit größeren Händen ideal. Der Mitteltrieb sieht etwas filigran aus, läuft aber weich und spielfrei. Das Bild ist scharf und vor allem hell (Zeiss gibt auf dem Papier 91% Transmission an).
Das Swarovski 25 passt auf Anhieb, hat wie Leica 2 Gelenke und den gefühlt solidesten Mitteltrieb (was für mich daran liegt, dass dieser geschützt links und rechts in das Gehäuse eingelassen ist). Der Mitteltrieb ist spielfrei und gefühlt fast auf dem Level des Zeiss Victory. Seit dem Modellwechsel liegt der Mitteltrieb auf der Okularseite der Brücke, auf der Objektivseite liegt mit einem separaten Einstellrad der Dioptrie-Ausgleich.
Das Sehfeld ist deutlich hinter Zeiss, das Bild ist scharf, eine kleine Nuance dunkler als das Zeiss.
Wie das Zeiss ist auch das Swarovski relativ groß, dabei etwas kompakter zusammenfaltet, da 2 Knickachsen vorhanden sind und der „Einhorneffekt“ des gefalteten Zeiss entfällt.
Das Ultravid sieht aus wie das ideale Taschenfernglas und ist das kleinste und kompakteste Glas.
Im Fall der 8-fachen Vergrößerung ist es unschlagbar klein - hat dafür aber nur 20mm Objektivdurchmesser gegenüber 25mm bei Zeiss und Swarovski. Das Bild ist scharf und liegt bei der Helligkeit knapp auf dem Level des Swarovski (bei der 10-fachen Vergrößerung) / bei 8-fach schlägt der Objektivdurchmesser zu...
Der Leica Mitteltrieb ist der im Vergleich am wenigsten Geschmeidige und hakelt etwas. Der Dioptrieausgleich wird elegant wie bei den Großen von Leica mit dem entkoppelbaren Mitteltrieb vorgenommen.
Vom Bildeindruck liegt das Zeiss vor Swarovski vor Leica, aufgrund von Sehfeld und Transmission.
Vom eigentlichen Zweck des Taschenfernglases ist das Leica uneinholbar vorne, da es mit Abstand unter den 10-fachen 25ern das kompakteste ist und bei den 8-fachen zum Preis des kleineren Objektivdurchmessers das mit weitem Abstand kleinste Glas ist. Leica bietet zumindest Okulardeckel, wohingegen bei Swarovski und Zeiss gar keine Deckel für Objektive und Okulare mitkommen. Das ist insbesondere ärgerlich bei Kollisionsproblemen in der Jackentasche mit anderen Gegenständen. Die mitgelieferte Tasche von Zeiss ist ordentlich - aber auf dem Grössenniveau eines nackten 32ers und vergrößert damit das Grössenproblem der Zeiss-Victory Dimension.
Für große Hände ist das Zeiss am besten geeignet, das Leica am wenigsten.
Tja, dann ist da noch die Frage, ob 8 oder 10-fache Vergrößerung.
Bei den großen Gläsern kann ich 10-fach problemlos halten.
Bei den 10-fachen 25ern kann ich das Leica am schwierigsten ruhig halten, das Zeiss am einfachsten.
Bei den 8-fachen Gläsern ergibt sich bei allen das deutlich ruhigere Bild im Vergleich zu 10-fach ( und der Unterschied ist erheblich eklatanter als bei einem 42er).
Tja 2, das Zeiss ist „Made in Japan“ - ist es dann überhaupt Zeiss-made?
Tja 3, ich habe das Leica Ulravid 10x25 und nutze es so gut wie nie.......
Am stärksten würde ich dennoch zum 8x25 Zeiss Victory tendieren.
Ich konnte alle Gläser in beiden Vergrößerungen direkt und zeitgleich miteinander vergleichen.
........Oder doch ein kleines Monokular wie das Monovid (mit Köcher aber wieder viel zu groß) oder ein kleines 8x20 Zeiss Mono Classic in der Metallausführung.......???
Was sind Eure Meinungen und Erfahrungen in der „Pocket-Frage“?
Ich freue mich auf Eure Antworten - vielen Dank
