Das Modell ist bekannt, deshalb konzentriere ich mich auf ein paar Punkte.
Farbsäume.
Die Farbsäume sieht man am besten an Stellen, wo es einen harten Kontrast gibt, Strommasten bieten sich zur Überprüfung an.
Im entscheidenden Bildbereich von mindestens 75% Bilddiagonale konnte ich keinen Farbsaum erkennen. Ich habe sorgfältig geprüft, um dann im Randbereich eine ganz schwache blaue Linie zu erkennen, die Stelle an der die Helligkeit von dunkel auf hell springt wird geringfügig verfärbt. Die komplementäre gelbgrüne Innenlinie habe ich nicht erkennen können. Ich würde deshalb behaupten, dass die Farbsäume keine störende Rolle spielen.
Das gilt auch für die Beobachtung astronomischer Objekte wie Mond und Jupiter.
Die Bildebnung, entscheidend für die nutzbare Bildgröße. Sie liegt beim 8,5x42 Swarovision bei nahezu 100%. Nahezu schreibe ich deshalb, weil man bei untypischer Beobachtung, Fernglas steht fest, Stern driftet zum Rand, für ca. 30 Sekunden, eine nachlassende Schärfe erkennen kann, der Punkt verschwimmt zu einer winzigen Scheibe, erreicht den Rand und erlöscht innerhalb von 5 Sekunden, Zeiten mit dem Handy gemessen, beobachtet in Südrichtung. Damit ist die Bildebnung perfekt.
Das Einblickverhalten ist ein kleiner Kritikpunkt. Es wurde mehrfach berichtet, dass es für Nichtbrillenträger beim Ansetzen zu kurzen Abschattungen kommen kann. Das erlebe ich auch und zwar unabhängig vom eingestellten Augenabstand. Es kostet in Wirklichkeit sehr wenig Zeit, leider kostet es aber etwas Konzentration, hier hoffe ich, dass ich mit der Zeit geschickter werde.
Pupillenaberrationen habe ich nur schwach festgestellt, d.h. die exakte Zentrierung der Sehachsen auf die AP-Mitte ist nicht so kritisch, die Farbsäume werden kaum wahrnehmbar stärker, wenn man mutwillig dezentriert einblickt.
Empfindlichkeit bei Gegenlicht. Zum Testen habe ich Kreise um den Mond vollführt, der dabei natürlich nicht direkt sichtbar war. Es sind leichte Aufhellungen zu erkennen, eine Richtungsabhängigkeit konnte ich nicht erkennen. In einem weiteren Test habe ich in unsere Gartenlaterne geschaut. Es kommt dabei zu leichten Übrstrahlungseffekten, die helle Leuchtquelle an sich und drum herum die schwarze Metalleinfassung. Diese bleibt sichtbar, erscheint aber eher hellgrau.
Kommen wir zu den immer wieder geäusserten Kritikpunkten. Die Rastmechanik der Augenmuscheln ist ungewöhnlich laut, warum wurde dieser Punkt bei der Abnahme übersehen? Andererseits muß man zugeben, dass man die Augenmuscheln einmal einstellt und dann die ganze Zeit nicht mehr anfaßt, bis man das Fernglas wieder verpackt.
Der beanstandete Fokussiertrieb, ja auch bei meinem Exemplar unterscheiden sich die Kräfte bei der Drehrichtung, es ist aber sehr wenig und wer nicht darauf hingewiesen wird, sprich, es hier x-mal gelesen hat, wird es vielleicht überhaupt nicht bemerken. Der Unterschied ist da und es macht mir nichts aus.
Schlimmere Fehler wären ein verzögertes Ansprechen, sprich mechanisches Spiel. Das habe ich bei meinem Exemplar nicht bemerkt.
Geschmacksache ist die wuchtige Transporttasche. Ich habe mich gefragt, ob der Verantwortliche jemals mit einem Fernglas unterwegs war oder ob es wohl eine Frau war, nachweislich ihrer Handtaschenformate ungeeignet für eine solche Entscheidung.
Ich habe mir noch eine leichte Tasche von Leica gekauft und lasse die originale Tasche zu Hause.
Ich habe die vergangene Woche intensiv genutzt und bin mit meiner Entscheidung pro 42mm Format zufrieden, will aber auch nicht verschweigen, dass man das Gewicht auf längeren Touren als störend empfindet, längere Touren sind bei mir die Ausnahme.
Hilpo