1. Vor einigen Wochen diskutierte ich mit Herrn W. Schön die Frage, ab welchem Punkt das Konzept zweier optisch unabhängiger, achsparalleler Fernrohre (=das normale Fernglas) vom Aufwand her ungünstiger als ein entsprechend grösser ausgelegtes monokulares Fernrohr mit Strahlenteiler für die beiden Okulare, werden könnte.
Das Zeiss 20x60s könnte eine solche Konstruktion sein, bei dem der beim geringen Objektivabstand ohnehin nicht ausgeprägte räumliche Seheindruck möglicherweise Mehraufwand und -gewicht der doppelt vorhandenen Bildstabilisierung und -Umkehrung nicht rechtfertigt.
Ein 20x60+ s Mono, binokular mittels Strahlenteiler, könnte also eine interessante Alternative darstellen.
2. Meine längere Erfahrung mit stabilisierter Optik beschränkt sich weitgehend auf das russische ZOMZ 16x50, das einzige mir bekannte andere ebenfalls fremdenergieunabhängige (pendelbewegt und wirbelstromgedämpft) stabilisierte Fernglas. Es ist optisch, aber auch preislich (meines kostete seinerzeit in Moskau USD 400.-) auf einer anderen Ebene als das Zeiss 20x60s. Trotz seiner Mängel bietet das ZOMZ durchaus einen Anwendernutzen. Für länger dauernde Beobachtungen verwende ich es oft auf einem Einbeinstativ, mittels (Manfrotto)- Befestigungsplatte rasch demontierbar. Es ist für mich nur ein scheinbarer Widerspruch, ein stabilisiertes Fernglas auf einem Stativ zu benutzen. Das Einbeinstativ entlastet genügend vom rel. hohen Gewicht, ohne die Nachteile des schweren Dreibeinstativs, das für dieselbe Bildruhe nötig wäre.
3.Bezüglich Stossempfindlichkeit sagte mir ein Hersteller, dass er das Prinzip der Pendelstabilisierung für militärische Anwendung als zu heikel erachte.
HW