Das Collibri (sic!) 8x21 hat ein wesentlich angenehmeres Einblickverhalten als das Victory, und das wundert mich, denn:
- erstens ist die AP (angeblich) nur unbedeutend größer (beim Durchgucken aus einiger Entfernung sieht sie sogar kleiner aus und beim Messen finde ich zum Zeiss keinen Unterschied!),
- zweitens ist der Durchmesser der Aussenlinse des Okulars größer (21 satt 15mm beim Victory), was bekanntlich dazu verleitet, den Rohrabstand ungenauer einzustellen und die Augen schlechter zu zentrieren.
Das Glas ist auch bedeutend schwerer (sicher eher auf Grund der größeren Prismen als auf Grund der größeren Okulare),
Das Zeiss ist mit 225 g extrem leicht, dadurch wackelt man schnell, wenn man sich nicht abstützt; das Collibri ist 100 g schwerer, dadurch ist das Bild wesentlich ruhiger.
Der größte Vorteil des Japaners ist aber die wunderbare Fokussierwalze, die mit 16,5mm Länge genau einen zentimeter länger als die des Zeiss' ist, ausserdem bedeutend leichter ("geschmeidiger") zu drehen; so schwer und unangenehm das Fokussieren beim Victory ist (so fern man die winzige Walze gefunden hat, denn sie ist auch an ungewohnter Stelle, nämlich ganz links), und das, obwohl die Zeiss'sche Walze mit 18mm Durchmesser 2mm größer ist als die des Collibris.
Sehfeld: Kite gibt 131 meter/km an, ob das stimmt, muss in München gemessen werden, Tatsache ist: es ist etwas mehr, als beim Zeiss.
Verzeichnung: wie gewohnt aus dem Land der aufgehenden Sonne ist es dort ein Fremdwort; ja man stellt sogar am extremen Rand eine leichte umgekehrte Verzeichnung fest, ist das der "Globus-Effekt" ?
Randschärfe mindestens so gut wie beim Zeiss, wie zu erwarten war.
Transmission, Kontrast und Schärfe: da ist Zeiss Weltmeister ohne Frage, aber um wieviel, müsste Herr Schön eruieren.
Für den Preis aber (mehr als das kleine Victory!) ist es etwas enttäuschend, und dies trotz der angeblichen Technik "state of the art"
(Stickstofffüllung, Phasenentspiegelung etc). Da merkt man: Papier ist geduldig, probieren und vergleichen ist das A und O !
Das Pentax Papilio 6,5x21 ist auf Grund seiner geringeren Vergrößerung streng genommen nicht zu vergleichen, da ich es aber im selben Paket bekommen habe, einige Worte:
mit 294 g 10% leichter als das Collibri aber immer noch 70g schwerer als das Victory, bringt es mit 6,5x ein extrem ruhiges Bild, das entschädigt das etwas knappe Sehfeld (SSW nach Schön 48°); Einblickverhalten sehr gut, Scharfstellen auf Grund der sehr schnellen und leichtgängigen, gut plazierten langen Fokussierwalze äußerst angenehm (das Glas geht ja bis 50cm!), optische Leistung etwa wie das Kite.
MC
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.02.09 19:05.
