Stimmt, Karlchen:
der Drehpunkt liegt eigentlich immer recht niedrig, so dass es dann 'auf Balkonien' nahezu unmöglich wird, Objekte unterhalb von geschätzten 40° Horizonthöhe zu beobachten.
Ich dachte da auch eher an 'bescheidenere' Dobsons mit Objektivöffnungen von 130mm, welche einen Unterbau benötigen (z.B. stabilen Tisch). Bescheiden wirkt diese Öffnungsklasse im Vergleich mit den 'üblichen Lichteimern', nicht jedoch im Vergleich mit den von ihnen genannten Refraktoren: eine vergleichbare Öffnung und optische Qualität (chromatische Aberration) vorausgesetzt, sind diese schwerlich zu finanzieren.
Jedoch würde ich einen dieser kleinen Dobs nicht auf ihrer (teils wackeligen) Azimutalplatform belassen, sondern eher mit einer Azimutalmontierung (z.B. Ayo, Berlebach) auf Holzstativ (auch Bb) azimutal betreiben - oder gleich äquatorial montieren, um die Erddrehung auszuschalten. (Ich bin auch kein Freund von der Nachschubserei, kann jedoch den Aufwand einer Montierung für 12" nicht leisten...)
Sicher sind hierbei wiederum für eine Empfehlung die Fläche des Balkons, sowie der finanzielle Rahmen vonnöten.
Die MAKS jeglicher Provenienz sind sicher handliche Bauformen und können ebenfalls azimutal, als auch äquatorial betrieben werden, haben jedoch den u.U. gravierenden Nachteil der grossen Brennweite resp. kleinen Gesichtsfeldes (habe selber einen MC aus Russland). Dies ist sicherlich für Planetenbeobachtungen von Vorteil, aber auch Newtonteleskope schaffen dies Vergrösserungen, wenn auch fernoptisch adäquat mit anspruchsvolleren Okularkonstruktionen. Jedoch ist dieses essentielle Bauteil noch ein anderes, wenn auch zugehöriges Thema.
Große Brennweite bedeutet nämlich, dass gewisse niedrige Vergrößerungen (und somit grosse Gesichtsfelder) gar nicht erreicht werden können - und damit fehlen wieder die flächenhaften Beobachtungsobjekte. Wenn z.B. die Plejaden nur teilweise oder auch nur ohne den 'Raum drumherum' ins (wahre) Gesichtsfeld des Okulars passen, ist's m.E. mit dem Beobachtungsgenuss vorbei. Jedoch ist dies den Präferenzen des Beobachters anstellig.
Gerade Anfänger sollten sich erstmal 'orientieren', und sich nicht gleich mit Hochvergrößerung fordernden Objekten, wie z.B. planetarischen Nebeln' herum quälen. Offene Sternhaufen, Asterismen und auch größere Galaxienaggregationen gibt es mehr als genug, um sich ein- und auch satt zu sehen - und da reichen z.B. die 6"-Öffnung meines (Ur-)Newtons aus Russland längst aus, um mit Vmin=21x die flächenhafteren Objekte zu bestaunen und mit Vmax=187x Monddetails auszuspähen, dann allerdings elektrisch nachgeführt.
All die anderen genannten Teleskopsysteme haben natürlich auch ihre Berechtigung, sowie (systemspezifische) Vor-und Nachteile, welche ggf. gesondert erörtert werden können.
mit aberrationsfreien Grüßen
Manfred Gunia