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Vixen GP 90M + 150N

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Hans Seidel
23. Oktober 2000 17:45

Herr Jülich rief mich an und bat mich, einen Bericht über meine Fernrohre zu schreiben.
Dies ist, mit Verspätung, mein Bericht.
Ich besitze ein Vixen GP90M komplett und habe später noch einen Tubus Vixen 150Newton erworben.
Mein Beobachtungsstandort ist nahe Vettelschoß im Westerwald. Ich kann von meinem Grundstück aus beobachten. Dort habe ich eine Betonfläche von etwa 10m² angelegt. Darauf steht ein kleines Gerätehaus aus Stahlblech. In diesem werden die Montierung und die Optiken aufbewahrt.
Seit ich 1994 mit diesem Hobby angefangen habe, habe ich bei Zug um Zug das Zubehör ergänzt.
Ich habe kein Spezialgebiet. sondern bin ein typischer Hobbybeobachter. Meldet sich ein Komet, versuche ich diesen zu finden. Gibt es eine interessante Sternbedeckung, bin ich dabei. Da ich beruflich sehr eingespannt bin, enden in der Woche die Beobachtungsnächte spätestens um Mitternacht, nur Freitag-Samstag wird es schon mal 2h.
Mein direkter Nachbar, ein Religionslehrer, kommt manchmal zur Unterstützung mit seinem Dobson 10".
Eigentlich sind 90mm in guter optischer Qualität für einen Hobbygucker genug. Man sieht erste grobe Formationen auf dem Mars, einige Bänder auf Jupiter, die Mondschatten, sogar die Einschläge von SL konnte man erkennen. In Verbindung mit der Vixen GP-Montierung macht ein solcher Refraktor sehr viel Spaß.
Mit einem Kameraadapter und einem 12 mm orthoskopischen Okular erreicht man Äquivalentbrennweiten von 10-15 Metern. Dies ergibt schöne detailreiche Mondbilder, erfordert aber bei den Planeten schon erhebliche Belichtungszeit. Bei kurzen Belichtungszeiten sind die Aufnahmen unterbelichtet. Unter dem Mikroskop fummele ich mir dann die Negative so lange übereinander, bis ich 2-3 Lagen in ausreichender Dichte habe. Mit diesem Verfahren schlägt man der Luftunruhe und dem groben Korn ein Schnippchen. Es ist aber verdammt viel Arbeit und kostet viele Stunden Zeit.
Mit einem 90/1000 Refraktor hat man Einschränkungen im Deep Sky Bereich. Es ist nicht nur die Grenzhelligkeit, sondern auch der Bildausschnitt, der größer sein könnte. So habe ich mich 1998 entschlossen, den Vixen 150/750 Tubus zusätzlich zu erwerben. Eigentlich wollte ich den 200er Tubus, doch hätte dies die Montierung überfordert.
Nach 2 Beobachtungsjahren kann man ein erstes Fazit ziehen.
150 mm reichen einen großen Schritt über den 90er Refraktor hinaus.
- Kugelsternhaufen werden in den Randpartien aufgelöst,
- offene Sternhaufen sehen heller und strahlender aus,
- planetarische Nebel werden deutlicher sichtbar,
- man kann größere Gebilde übersehen, Andromedanebel, M33 ganz, Nordamerikanebel halb, die Plejaden sind ganz im Bild. Schwache Objekte wie der Cirrusnebel sind gut erkennbar.
- die Belichtungszeit bei Deep Sky reduziert sich auf ein Viertel.
aber man merkt schon,
- wenn der Wind etwas heftiger weht,
- das die Auflösung an Doppelsternen kaum oder garnicht besser ist,
- das Ergebnis bei der Planetenbeobachtung hinter dem Refraktor zurückbleibt.

Was mich überzeugt ist die mechanische Qualität der Vixen Montierung. Wenn man sich wirklich Mühe mit der Ausrichtung macht, kann man einige Minuten völlig ohne Korrektur fotografieren.
Ich werde mir jetzt noch einen CCD-Kamera besorgen und damit die Reichweite gegenüber meinen Filmen um eine Größenklasse erhöhen. Dann habe ich noch die nächsten 500 klaren Nächte genug zu tun.

Hans Seidel

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen GP 90M + 150N

Hans Seidel 3508 23. Oktober 2000 17:45



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