Das Meade SN6 ist mein erstes Teleskop, sieht man mal von einem miesen Optus ab.
Ich bin also ein typischer Anfänger und als solcher geht man sicher anders an die Sache ran, als ein Profi.
Hier meine ersten Erfahrungen.
Das Meade wird in zwei Kartons geliefert. Im dicken Karton befindet sich der Tubus und ein paar Kleinteile, im langen Karton Dreibein und Montierung und auch ein paar Kleinteile.
Ein Freund mit eigenem LX90 hat mir beim Aufbau geholfen, ich hätte es aber auch selber geschafft.
Etwas tricky ist die Anbringung eines Sicherrungsteiles an die Gewindestange, da fummelt man einzwei Minuten herum.
Zusammengeschraubt hat man alles in 20 Minuten, es ist ziemlich einfach, denn es gibt nur den einen Weg.
Typisch war, daß ich vergessen hatte an Batterien zu denken, wir sind daher abends noch mal los.
Ich habe mich dann sofort an den Autostar gemacht. Der Himmel war so eine Mischung aus vielen Wolken und ein paar Lücken. Wir haben dem Autostar gesagt wo wir sind und wie spät es ist, dann haben wir ohne groß durch den Polsucher zu gucken direkt Referenzsterne gesucht und losgelegt. Leider ist die Bedienungsanleitung nur in Englisch, aber ich hatte ja einen Fachmann dabei. Nach maximal einer halben Stunde konnten wir zuerst mal den Orionnebel begutachten. Naja, nicht so schön bunt wie auf den Aufnahmen, aber ein gut erkennbares weißgrau und auch das Trapez ist top zu erkennen. Dann zu M31, einfach mal die berühmten Sachen durch, die ich beim Optus nur auf der Verpackung sehen konnte. M31 war leider hinter einer Wolke, dann mal den M1. Beim M1 muß ich sagen, war ich etwas enttäuscht, so viel war da nicht zu sehen. Plejaden und Hyaden waren dafür aber klasse bis zum Rand. Nur immer wieder mit Wolken gemischt. Mein Freund hat dann die Kollimation überprüft und er war zufrieden, trotz Transport fand er nichts auszusetzen.
Wir haben dann mal ein paar Okulare ausprobiert. So ein 1:5 ist ein anderes Gerät als ein SC mit seinen 1:10. Ein 26 mm Superplössl bringt eine Vergrößerung von 29fach und ein Riesenfeld. Sein eigenes 32 mm war schon zu lang, 1:5 da muß man umdenken.
Weil die Wolken immer schlimmer wurden, haben wir dann um 2 Uhr eingepackt. ich bin sehr zufrieden.
Natürlich sind auch ein paar Dinge nicht gut. Ich finde, die Motoren könnten etwas leiser sein. Wir waren in unserem Garten und wenn ich bedenke, wieviel Leute da drumherum schlafen, da kann es im Sommer bei offenem Fenster zu Problemen kommen.
Der Okularauszug ist zu grob übersetzt. Ich will meine Canon G3 einmal ausprobieren, aber da wird viel Fingerspitzengefühl gebraucht.
Ich müßte auch eine Taukappe haben, nur Meade bietet keine an. Mein Freund hat einen Selbstbautipp, aber wer nicht Selbestbauen will, der steht da.
Das Stativ ist dagegen gelungen, da gab es beim Vorgängermodell Klagen. Mein freund findet besonders den Knebel zum Feststellen des Dreibeins gut, besser als das scharfkantige Handrad am LX90.
Die Montierung ist garantiert steif genug für den 6", auch zur Fotografie sollte sie taugen.
Die LPI habe ich noch nicht ausprobiert, da warte ich bis Jupiter früh genug ist.
Was man unbedingt braucht ist ein Batteriepack mit 10-15 Ah. Sonst wird es schnell teuer.
Jetzt warte ich auf besseres Wetter.
Anders Sturm
