Du mußt Dir die Brennweite des SC etwa so vorstellen, der Kugelspiegel bringt die Baulänge des Tubus, sagen wir mal einen halben Meter.
Dann wird der Strahlengang am Gegenspiegel etwas verlängert, so um den Faktor 5. Jetzt denkst Du Dir den Hauptspiegel in Richtung Gegenspiegel verschiebbar. Dann kommt je nach Verschieberichtung das kegelfömige Strahlenbündel früher oder später am Gegenspiegel an.
Je näher also der Hauptspiegel am Gegenspiegel ist, umso stärker ist dessen Verlängerungswirkung auf das Strahlenbündel. Stell Dir dann noch die erlaubten Toleranzen vor und Du verstehst, warum ich so vorsichtig mit den genauen Zahlen bin.
Gibt mal bei allen Angaben 5% plus/minus hinzu. Wie unterschiedlich Okularbrennweiten ausfallen, hat ein Kollege bei seinem Bino feststellen können. Beschriftet mit 12,4 mm ergab genaues Nachmessen 12,2 und 12,7 mm. Da ist es dann mit den gemessenen Durchlaufzeiten so eine Sache.
Gleiches gilt für die Angaben der Fernrohrbauer.
Es ist aber auch egal, ob die letzte Stelle hinter dem Komma stimmt. Wer diese Pseudogenauigkeit sucht, wird keine Freude am Hobby haben. Viel wichtiger war für mich, nicht immer so Zuckerberichte abzuliefern, da hat doch keiner was davon. Ich hatte mal ein 10 x 40 von Zeiss mit festgegangenem Mitteltrieb. Hat mir nicht gefallen, aber erst als es kostenlos und zackzack gemacht war, wußte ich, was Händler und Hersteller wert sind. Aber so zu tun, als dürfe an einem heiligen Zeiss nieniemals ein Fehler sein, halte ich für überzogenen Quatsch.
Was ich vom guten Hersteller verlange ist, daß er einen Fehler beseitigen kann. Da bin ich von Meade nicht gerade begeistert, die brauchen viel zu lange. Erstaunlich, daß alle über die Meadequalität herfallen, da kann ich nicht meckern, aber niemand sich über die Instandsetzungszeiten aufregt. Da sollten die was tun.
Aber vielleicht haben die ja auch recht, wenn sich niemand beschwert, scheinen ja alle rundum zufrieden und kein Anlaß für Verbesserungen zu sein.
Erich Koch
