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Unsere Erfahrungen bei der Sofi in Afrika

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Ferdinand Doll
10. Juli 2001 12:37
Meine erste Sofi erlebte ich in Stuttgart. Sonnenfilter waren überflüssig, Regenkleidung war angesagt.
Meine zweite Sofi fand bei schönem Wetter statt. Wir standen mit offenen Mündern und staunten. Ein Naturereignis, daß auch ausgewiesene Natur-Muffel in seinen Bann zog. Man erlebt mit allen Sinnen. Minuten vor dem 2. Kontakt wird es leise, das Licht läßt nach. Mit dem zweiten Kontak kommt die Dunkelheit herangerast. Besonders dies war an einer entfernten Hügelkette zu beobachten. In unserem Camp war es ruhig, niemand sprach. Die Korona war selbst mit bloßem Auge sehr eindrucksvoll zu sehen. Wesentlich besser noch im Glas oder in meinem ETX.
Wenige Sekunden nach dem dritten Kontakt kam ein heftiger Wind auf. Die Leute redeten wild durcheinander. Man empfindet eine Sonnenfinsternis sehr emotional. Obwohl ich eine Kamera dabei hatte, habe ich auf Fotos verzichtet. Die Eindrücke im Gehirn sind völlig ausreichen.

Wir waren zum ersten Mal in Afrika. Die Sofi war der Auslöser, aber wir wollten schon mehr. Ein Reisebüro organisierte 4 Wochen einschließlich Badeurlaub und Fotosafari. Zusätzlich wollten wir noch das Kreus des Südens und die Magellanwolken sehen.

Entsprechend waren wir ausgestattet.
Meade ETX90 mit Cullmanstativ
Leica 10 x 50 Feldstecher
Leica R6 mit einigen Objektiven, zusammen knapp 18 KG.

Ein mitreisendes Ehepaar war deutlich schwerer unterwegs.
MTO Rubinar, die berühmte Russentonne, Holzstativ
Fujinon 16 x 70
Canon 15 x 50 mit Bildstabilisator

Ein weiterer Mitreisender beschränkte sich in weiser Voraussicht auf sein Swarovski 10 x 50.

Es gab genug Nächte, die zum Gebrauch der Geräte einluden. Neben einer eindrucksvollen südlichen Milchstraße erwarteten wir natürlich auch noch einen fast senkrecht stehenden Mars.
Die Qualität der Luft war außergewöhnlich gut. Es war an fast jedem Abend möglich, unmittelbar nach Sonnenuntergang zu beobachten. Die Milchstraße konnte fast bis zum Horizont verfolgt werden, es gab immer wieder hellere Sterne, die direkt über dem Horizont aufzugehen schienen. Kein Vergleich mit irgendeinem Standort, den ich aus Deutschland oder Belgien kenne.
Mit der Bestimmung der Grenzgröße tut man sich in unbekannten Gefilden natürlich deutlich schwerer, aber selbst bei Mond lag die Grenzgröße bei kanpp 5 mag.
Es lag nahe, die vorhandenen Geräte zu vergleichen.
ETX 90 und Rubinar wurden an Mars und einigen ME-Objekten der nördlichen Milchstraße getestet. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd. Bereits ab 100 facher Vergrößerung war das Rubinar chancenlos. An eine vorteilhafte Marsbeobachtung war nicht zu denken. Zwar waren die Bilder nicht dreieckig, wie oft beschrieben, aber sie waren einfach konturenloser als im ETX. Das ETX hat nicht den besten Ruf, aber optisch waren wir sehr zufrieden. In Verbindung mit dem 9,7 mm Superplössl waren einige Details auf Mars zu erkennen.

Die Milchstraße ist aber besser mit Ferngläsern zu beobachten.
Leica und Swarovski liefern sich dabei ein totes Rennen. Mir gefällt das Leica besser, es kann aber auch Gewöhnung sein. In jedem Fall bieten diese Gläser ein weiträumiges, randscharfes Bild. Wir hatten den eindruck, daß das Leica im Randbereich etwas schärfer ist, dafür aber stärker verzeichnet als das Swarovski. Bei der Betrachtung des Kohlensacks zeigen beide Gläser einige Details, die in den anderen Instrumenten einschließlich der Fernrohre unsichtbar blieben.

Das Canon ist mit seiner Stabilisierung schon imponierend. 15 fach aus der freien Hand sind enorm. Allerdings sind diese Gläser sehr schwer und auch ziemlich groß. Optisch hielt Canon aber keinem Vergleich mit seinen Kollegen aus. mäßige Transmission, sehr kleines Bildfeld, deutliceh Farbsäume zeigen, daß Canon hier nicht für Astronomen produziert.

Beim 16 x 70 Fujinon stört der Farbsaum ebenfalls, allerdings erhält man im Bergleich zum Canon das astronomisch bessere Glas. Schade, daß man Gläser dieser Größe nicht in guter Qualität kaufen kann. Ich würde mir ein solches Glas von Leica oder Zeiss wünschen.

Bei einem Ausflug im Nationalpark waren dann andere Qualitäten gefragt. Immerhin war es möglich, wärend der Fahrt das Canon zu benutzen. Der Farbsaum war nicht sichtbar, das kleinere Bildfeld wurde ebenfalls nicht so bemerkt. Die Bildstabilisierung hat uns sehr imponiert. Man wünscht sich nur eine hochwertigere Optik.

Zurück in Frankfurt gab es etwas Probleme mit dem Gepäck, doch nach kurzem Zittern wurde unser Koffer gefunden und kostenlos nachgeliefert. Fahren Sie einmal ein paar Wochen ins südliche Afrika, beobachten Sie die Menschen, die Tiere und erfreuene sie sich an einem eindrucksvollen Himmel. Es lohnt sich.

Ferdinand Doll
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss 10 x 56 bei der Sofi 2001

Adalbert Wilke 4139 02. Juli 2001 15:05

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