Ihr Leica Trinovid 10x42 verfügt über ein Sehfeld von nominell 110 Metern. Das sind immerhin 20 m Differenz zum Duovid. Wenn Sie Ihr Glas aber nur dann erst an die Augen nehmen, wenn Sie bereits genau wissen, was Sie näher sehen wollen, d. h. wenn Sie das Duovid oder jedes beliebige andere Modell nicht oder kaum zum systematischen Absuchen verwenden, um etwas Interessantes zu entdecken, dann dürften die 90 m ausreichen. Ein Beispiel verdeutlicht vielleicht noch besser, was ich meine: Im Herbst suche ich am liebsten den Horizont mit meinem Leica Trinovid 7x42 BN ab, weil einem mit 140 m Sehfeld einfach weniger ziehende Vögel entgehen als etwa mit einem Leica Trinovid 10x50 BN, das nominell 115 m besitzt (die ich jedoch wegen meiner Brille und des zu kurzen Austrittspupillenabstandes) nicht voll ausnutzen kann.
Wenn also die theoretischen 90 m im Vergleich zu den gewohnten (theoretischen) 110 Sie nicht entscheidend ermüden werden, dann sehe ich nun wirklich keinen Grund mehr, nicht zuzuschlagen.
Den Zeitgewinn werden Sie auf jeden Fall haben, weil Sie ja nicht ständig zwischen 2 Geräten wechseln müssen. Die 15fache Vergrößerung nehmen Sie eben nur bei Bedarf. Die Tiefenschärfe des Leica dürfte geringfügig unter der des Swarovski liegen. Nur das wird nicht ins Gewicht fallen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie Interesse an (oder gar Bedarf nach) etwas Stärkerem als 15x haben, sodass sich die Frage nach dem Einsatz eines Fernrohres oder des stabilisierten Zeiss ohnehin erübrigt. Dann wären Sie auch wieder an 2 Geräte gebunden!
Noch einige Bemerkungen zur Tiefenschärfe: Das Duovid wird bei 10fach zumindest theoretisch Ihrem 10x42 überlegen sein, sodass Sie bei dieser Einstellung weniger fokussieren müssen. Wenn Sie über 10fach hinausgehen, müssen Sie damit leben, den Finger öfter an der Fokussierwalze zu haben. Bei einem Leica Trinovid oder Ultravid 12x50 ist dies nicht viel anders. Ein Fernglas ist und bleibt immer eine Behelfslösung.