Hallo allerseits,
da ich hier schon eine Weile mitlese und sehr von den Beiträgen und sachkundigen Meinungen profitiere, möchte ich mich kurz vorstellen.
Bin reiner Fernglasbenutzer, kein Sammler, und nehme es gerne in den Wald mit oder aber auch ans Meer auf Reisen und so weiter. Bisher hatte ich seit Urzeiten ein Steiner Commander/Military 7x50, ohne Strichplatte und Laserschutz, mal günstig neu gekauft. Das Glas gilt hier wohl nicht so viel, macht nichts, mir gefällt es weiterhin gut, ist sehr schön lichtstark und absolut robust, wasserdicht und hält auch mal die Unterbringung im Rucksack aus. Ist noch wie neu, würde ich sagen, die 30 Jahre Garantie sind abgelaufen.
Jetzt habe ich bei meiner Schwiegermutter (sehr kenntnisreiche Bird-Watcherin) mal durch deren uraltes Rollei 10x durchgesehen und wollte seitdem auch eins mit stärkerer Vergrößerung. Da kam dieses Forum ins Spiel.
Erstmal staunt man ja, wie teuer gute Ferngläser sind, besonders von den schickeren Marken. Dabei produzieren viele ganz woanders oder sogar in ganz wenigen, großen Fabriken in Fernost, wie etwa auch die Uhren- oder Computerindustrie. Manchmal ist mir dann das dafür zur Schau gestellte (und sehr selbstbewußt eingepreiste) Markenimage zu aufdringlich.
Erstaunlich war auch, dass es kaum noch gute Porros gibt, die mir grundsätzlich besser gefallen als Dachkanten. Geworden ist es dann am Ende ein Docter Nobilem 10x50, dass ich mir aus den USA schicken lassen musste, weil man es in Deutschland nicht mehr originalverpackt neu kriegte. Wird ja leider nicht mehr gebaut. Jedenfalls macht es Spaß durchzusehen und von Robben bis Reihern und dem Mond ist mir schon einiges vor die Linsen gekommen. Man hat ein Messinstruments-Qualitätsgefühl beim Durchblicken.
Mich persönlich würden mehr "Retro-Ferngläser" sehr interessieren, die Klassiker von Zeiss, Leitz und Co in klassisch-hochwertiger Machart aber mit neuen Glassorten und Vergütungen zeitgemäß technisch aufgemotzt. Das Design moderner Gläser finde ich oft abstoßend hässlich (wie bei vielen Autos). Superleicht muss auch nicht alles sein. Es muss nun mal das Licht auf die Netzhaut und dazu braucht man vorher Glas zum Licht sammeln. Deswegen bin ich auch bei 50mm geblieben.
Ich hoffe, dass die alteingesessenen Fernglashersteller bei uns mit ihrem Knowhow weiter bestehen und das es weiter gute Gläser aus Europa gibt. Die Tschechen machen ja Hoffnung.
Besonderer Dank an Holger und Hans für viele interessante Beiträge und natürlich an die Firma Jülich, die so ein Forum unterhält.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.17 16:54.