Dass ein Fernglas "zu hell" ist, kann schon sein - an sehr hellen Tagen und wenn man besonders lichtempfindliche Augen hat, speziell dann, wenn man z.B. fliegende Vögel gegen sehr helle Wolken beobachten möchte. Besonders krass dürfte dies auffallen, wenn man z.B. bei Sonnenschein bei Schneelagen unterwegs ist. Nur ist das nicht in erster Linie eine Eigenschaft des Fernglases, sondern der Augen des Benutzers. Und die Lösung kann ja nicht sein, die Transmission eines Fernglases auf, sagen wir mal, 60% zu begrenzen, damit auch Leute mit lichtempfindlichen Augen das Glas ohne eine Sonnenbrille benutzen können. Oder, wie es Swarovski früher gemacht hat und es einige russische Hersteller heute noch machen, dem Fernglas über die Vergütung einen kräftigen Gelbstich zu verpassen.
Dass es Leute gibt, die behaupten, das HT (oder das SF oder irgendein anderes Fernglas mit guter Transmission) sei "zu hell", ist verständlich. Dass Gläser mit besonders hoher Transmission ihnen besonders (negativ) auffallen, ist auch klar. Dennoch ist die Aussage, das Glas sei "zu hell", Unsinn, wenn damit eine Eigenschaft des Fernglases an sich bezeichnet wird. Es mag durchaus
für einige Menschen unter bestimmten Beobachtungsumständen zu hell sein - aber nur, weil sie, was sie sonst tun würden, würden sie mit bloßem Auge längere Zeit auf eine helle Wolke starren, nicht tun, nämlich eine Sonnenbrille aufsetzen.
Davon zu unterscheiden sind z.B. Überstrahlungen an den Flügeln dunkler Vögel gegen einen hellen Himmel. das ist nicht eine Frage der Helligkeit eines Glases, sondern schlichtweg eine nicht optimal abgestimmte Optik dieses Glases. Je besser eine Optik mit alles Arten von kontrastverminderndem Steulicht umgehen kann, desto weniger treten solche Effekte auf. Bei allen Fortschritten der letzten Jahrzehnte ist das ein Gebiet, auf dem das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht ist.