Erst mal auch von mir vielen Dank, Holger, für Deinen Vergleich dieser hier als Exoten schwer erhältlichen Modelle. Auch wenn es Dir nochmals Arbeit machte, wäre es schön, wenn Du die Drehwinkel in Grad (oder auch in Stunden) für einen leichter und präziser nachvollziehbaren und wegen des größeren und deshalb relativ genauer feststellbaren Drehwinkels außerdem für einen größeren Entfernungsunterschied nachmessen könntest, am besten den Drehwinkel für die Scharfstelländerung von unendlich nach 5 m.
Wir wissen nicht, wie genau die „etwa 10 m" und „knapp 3 m" waren, und wir nun z.B. 9,70 m und 2,95 m oder ein anderer 10,25 m und 2,85 m nehmen, so differieren die Ergebnisse zwar nicht viel, aber doch unnötig stark.
Man sollte einen möglich großen Entfernungsunterschied nehmen, weil sich dann auch ein sehr großer und entsprechend (relativ) genauer meßbarer Drehwinkel ergibt. Allein deshalb bietet sich unendlich als Fernpunkt an. Aber auch die Tatsache, daß unendlich sehr einfach mit sehr hoher Genauigkeit von jedem von uns nachgestellt werden kann (es genügt ein ca. 1 km entfernter Gegenstand, am genauesten wird es mit einem Stern in der Dämmerung (damit man im Nahbereich noch gut sieht). Um Entfernungen von z.B. 10 m oder 20 m genau zu messen, braucht man ein sehr langes Maßband oder muß sehr viele kleine Teilstücke messen.
Als Nahpunkt sollte man nicht die Nahgrenze des jeweiligen Fernglases nehmen, weil die ziemlich verschieden sein kann, was dann die Ergebnisse nicht mehr vergleichbar macht. Ich schlage deshalb 5 m vor, weil das eine mit nahezu allen für die Naturbeobachtung geeigneten Ferngläsern (auch vielen Porros) noch einstellbar und in den meisten Wohnungen auch mit dem Maßband sehr präzise nachmessbar (und ggf. für spätere Tests mit anderen Ferngläsern markierbar) ist.
Die neuen Minox-Gläser mit der etwa bei 10 m bis 12 m sich ändernden Steigung des Fokussiertriebs würden zwar einen Nahpunkt von ca. 10 m nahelegen, aber das reduzierte wegen des dann nur fast halb so großen Drehwinkels die Genauigkeit für alle Gläser stark. Außerdem sind nicht in jeder Wohnung 10 m realisierbar. Ich sehe es daher als eher vertretbar an, der variablen Steigung der neuen Minox-Gläser nicht 100%ig gerecht zu werden, als die Vergleichbarkeit aller anderen Ferngläser deutlich zu verschlechtern. Deshalb mein Vorschlag: unendlich bis 5 m (oder, wem es lieber ist) umgekehrt 5 m bis unendlich).
Walter E. Schön