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18. Oktober 2010 21:43
Hallo Herr Gerber,

das ist ärgerlich, was Sie über ihre Montierungen schreiben. Ich hätte vermutlich ebenso reagiert.

>>>> Beim VC200L stören mich die dicken FS Streben, welche kaum ästhetische Sternabbildungen zulassen.

Über Ästhetik läßt sich natürlich nicht streiten.

Von der Theorie der Beugung her ist es ja so, das dickere Haltestreben weniger lange Beugungskreuze erzeugen. So erzeugen dünnere Haltestreben eben längere Fäden. Wenn man, wie ich, eher auf gute astrometrische und photometrische Abbldungseigenschaften Wert legt, dann wird man das Haltekreuz wahrscheinlich sogar mit dickeren Blechen abdecken, um noch weniger Streulicht durch Beugung zu erzeugen. Der geringe Lichtverlust macht sich in den Aufnahmen ohnehin kaum bemerkbar. Eher werden photometrische Eigenschaften verbessert, indem man Streulicht auf diese Weise vermindert.

Es gehört in das Reich der vielen Mythen über die astronomische Instrumentenkunde, dass dünnere Haltestreben besser wären. Für den Amateur ist das aber mitunter gewünscht. Hier unterscheiden sich professionelle Ansprüche und die des Amateurs.

>>>> Auch ist die Schärfe im Feld wie auch der Ruf der Optik nicht besonders gut.

Das kann ich nun gar nicht bestätigen.

Ich gebe allerdings offen zu, dass ich natürlich ganz andere Maßstäbe an die Qualität der optischen Abbildung anlege, da ich mich selbst fast ein Jahrzehnt mit Instrumentenkunde in der professionellen Astronomie beschäftigt habe.

Qualitativ sehe ich anhand Ihrer gezeigten Bilder kaum einen Unterschied zwischen dem GSO und dem von Ihnen früher favorisierten Vixen Teleskop. Natürlich liefert das kurzbrennweitigere Teleskop bei vergleichbarem Seeing die schärferen Bilder. Das ist sicherlich ein subjektiv erlebbarer Vorteil des GSO.

Mit dem Fokalreduktor des VC200L erscheinen die Sternabbildungen übrigens noch schärfer. Das hängt jedoch auch vom verwendeten Detektor ab. Sofällt mir auf, dass eine astro-modifizierte Canon DSLR schärfere Bilder liefert, als eine serienmäßig belassene Canon Kamera, die einen optischen Tiefpass vor dem Chip hat, der dazu dient das Bild weichzuzeichnen, um in bestimmten Situationen harte Kontraste und Moiré mit Streifenmustern zu vermindern.

In der Astronomie wird dieser optische Weichzeichner freilich nicht benötigt. Er suggeriert unscharfe Abbildungen mit dem Teleskop, was durch Reflexionen in den vielen Glasfiltern auch noch verstärkt wird. Auch Interferenzfilter sind in dieser Hinsicht anfällig. Reflexe tun ihr Übriges, die Abbildungsleistung herabzusetzen. Diese Effekte musste ich erst kürzlich mit einem H-alpha Filter erleben.

In einer meiner letzten Veröffentlichungen habe ich Messungen dargestellt, die hübsch darlegen, dass die Optik des VC200L bis in die Ecken scharfe Abbildung und eine astrometrische Wiederholgenauigkeit im Subpixelbereich liefert.

Mit der in Ihren Abbildungen dargestellten Koma eines Cassegrain hätte man solche Messungen erst gar nicht beginnen müssen. Der GSO scheint mir in den Ecken zwar keine Koma, aber einen kleinen Astigmatismus oder Bildfeldwölbung zu zeigen. Den meisten Beobachtern dürfte dies jedoch nicht auffallen. Es sei denn, sie verfügen, wie Sie, über eine sündhaft große CCD oder einen Vollformat DSLR Sensor.

Viele Grüße

Thilo Bauer

www.astroinformatics.de



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.10 22:22.
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Immo Gerber 3303 17. Oktober 2010 15:39

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T. Bauer 1359 18. Oktober 2010 13:32

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