In diesem und anderen Foren wird immer wieder die Frage diskutiert, welche Brennweite bzw. welche optische Nachvergrößerung mittels Barlowlinse odgl. man einsetzen soll, um mit einer vorhandenen Videokamera eine optimale Detailzeichnung bei hochaufgelösten Planeten- und Mondaufnahmen zu erzielen.
Hierzu habe ich die angehängte Zusammenstellung von Jupiteraufnahmen aus meinem Bilder-Archiv angefertigt und komme zu dem Schluss, dass es - selbst bei optimalen Sichtbedingungen - wenig Sinn macht, auf weniger als f/20 "abzublenden".
Bei den aktuellen hochauflösenden Monochrom-Kameras mit Pixelgrößen von typischerweise 5,6 µm erscheint f/15 völlig ausreichend, und man gewinnt gegenüber längeren Brennweiten an Abbildungsschärfe, da man kürzer belichten und damit die Wirkung der Luftunruhe (Bewegungsunschärfe) beträchtlich einschränken kann.
Die den Bildern zugeordneten Textblöcke enthalten Angaben zum Aufnahmedatum, zur visuellen Poldistanz Dpol der Jupiterscheibe in Bogensekunden sowie zur Größe des Jupiterbilds auf dem Kamerachip, gemessen in Pixelabständen dpx, und schließlich den im Verlauf der Bildbearbeitung eingestellten "elektronischen" Nachvergrößerungsfaktor, der die gegenübergestellten Aufnahmen alle in ein und derselben visuellen Vergrößerung auf dem Bildschirm erscheinen lässt.
Sämtliche Bilder haben im Rahmen der Bildbearbeitung exakt die gleiche Schärfungsprozedur durchlaufen. Die unterschiedliche Abbildungsqualität der Aufnahmen entspricht offenbar weitestgehend den jeweiligen Sichtbedingungen zum Zeitpunkt der Videoaufnahme. Zu jedem Bild findet man auf meiner Website unter dem entsprechenden Datum einen kurzen Clip aus dem Aufnahmevideo.
Jan Fremerey
www.astro-vr.de
P.S. Die den Bildern zugrundeliegenden Videos wurden alle im Primärfokus meines offenen FH 6" f/20 Faltrefraktors mit vorgeschaltetem Grünfilter aufgenommen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.09.09 10:05.