Sie gestatten zu Ihren Auslassungen ein paar Anmerkungen.
Es ist nicht entscheidend, ob ein Ingenieur oder ein Betriebswirt ein Unternehmen führt. Entscheidend ist, wie er es führt.
Wer auf jene Fälle verweist, in denen Unternehmensführer groteske Fehlentscheidungen treffen, sollte schon genauer hinsehen.
Die verfehlte Modellpolitik bei VW wurde durch einen Konzernführer mit Ingenieurlorbeer vorangetrieben und verantwortet, der Traum vom Weltkonzern DC entstammt den Gehirn eines klassischen Aufsteigers, der angefangen hat im Blaumann und sich dann hochgearbeitet hat bis zum Konzernführer. Die beiden hätten vielleicht einmal einen Betriebswirt befragen sollen.
Wer sich gut geführte Unternehmen anschaut, da ist es völlig egal, welche akademischen oder nichtakademischen Weihen der Verantwortliche hat. Seine Kernkompetenz ist Menschenführung, Dialogfähigkeit, Zuverlässigkeit.
Danach, wirklich erst danach, kommt die fachliche Ausrichtung. Selbst der fähigste Ingenieur wird nach 10 Jahren im Chefsessel nicht mehr verstehen, was in seiner Entwicklungsabteilung zusammengebraut wird und wird sich daher auf die Informationen seiner Mitarbeiter verlassen müssen.
Das spezifische Wissen auf dem Niveau, das zur erfolgreichen Führung eines Unternehmens benötigt wird, kann man mit Lernbereitschaft binnen weniger Monate erwerben.
Manuel Tacke