Hallo Herr Fremerey,
bin eben in meine Katakomben gestiegen. Aufmerksam wurde ich u.a. durch diese Arbeit:
Sementilli, P.J., Hunt, B.R., Nadar, M.S.: "Analysis of the limit to superresolution in incoherent imaging", J. Opt. Soc. Am. A., Vol 10, No. 11, November 1993
Bis dahin vertrat ich die gängige Lehrmeinung, die Auflösung wäre durch die Öffnung eines Teleskops begrenzt. Die Arbeit hat bestätigt, was ich als Schüler mal in meinem jugendlichen Leichtsinn mutmaßte und sie hat mein Weltbild wieder in Ordnung gebracht. Heute ist das einzige, was ich mit Gewißheit noch sagen kann, die Gültigkeit des Sampling Theorems von Nyquist und Shannon. An der Stelle hat Herr Nielsen zu Recht nachgehakt. Es ist nach meiner heutigen Einschätzung aber nichts weiter als ein Optimum bei der Betrachtung des Machbaren in Abhängigkeit vom Signal-Rauschabstand. Denn man kann sogar mit Undersampling noch ein Mehr an Auflösung gewinnen. Bei Unterschreiten der 2-Pixel Grenze wird es jedoch wieder schwerer. Neuere Arbeiten, wie die Verfeinerungen unserer damligen Stacking-Algorithmen könnten einen Schlüssel darstellen.
Wenn Sie daraus Ideen gewinnen, lassen Sie es mich über Herrn Jülich wissen. Ich habe da nämlich auch ein paar. Würde mich freuen, von Ihnen zu hören. Ich schließe die Exkursion in die Abgründe der Optik jetzt mal und wende mich wieder meinem VC200 zu.
Gruß
Thilo Bauer
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.08.07 21:13.