Hallo Herr Schneider,
Im Prinzip sind es verschenkte Flächen, da würde ich Ihnen Recht geben.
Aber die Herstellung von Prismen mit konvexer oder konkaver Ein- oder Austrittsfläche dürfte leicht schwierig werden, solange sie aus einem Stück bestehen sollen. Alternativ könnte man auch plankonvexe oder plankonkave Linsen auf Ein- oder Austrittsflächen aufkitten.
Die Herstellverfahren für Prismen und Linsen sind leider ziemlich inkompatibel, deswegen gibt es wenig Mischformen.
Ein Prisma muss an vielen Flächen supergenau gefertigt werden; besonders Dachkantprismen, bei denen der Winkel zwischen den Dachflächen von den erforderlichen 90° nur um wenige Bogensekunden abweichen darf. Verpatzt man eine Fläche, kann man es schon wegwerfen...
Prismen bestehen oft aus "billigem" BK7 oder BAK4. Für Linsen gibt es aus diversen optischen Gründen mehrere Dutzend Glassorten, teilweise sehr teure. Diese Materialien wären meistens auch für Prismen geeignet. Man würde sich aber, um preiswert produzieren zu können, ungern auf teure Glassorten verlegen, nur um für die Linsenwirkung des Prismas das optimale Material zu verwenden.
Prismen sind oft dicke Glasklötzer, die viel Gewicht zum Fernglas beitragen. Man möchte auch aus diesem Grund gerne bei leichten Glassorten wie BK7 bleiben.
Viele Grüße,
Infinity