Lieber Herr Mackenbrock,
sie haben selbstverständlich recht, es sind menschliche Eigenschaften, nicht deutsche. Ich wollte auch nicht an Deutschland oder seinen Einwohnern herummeckern, sondern einfach darauf hinweisen, dass wir alle nur zu geneigt sind 'eigenes' in den Himmel zu heben oder anders gesagt, vertrautes zu bevorzugen. Doch oft vergessen wir dabei uns die Frage zu stellen: Was brauche ich wirklich, wo liegt mein Haupteinsatzgebiet?
Das gilt auch für Ferngläser und Spektive. Bei den Produkten der Premiummarken sind mögliche Fehler bis an den Rand des heute technisch machbaren beseitigt und darum kosten sie auch viel Geld. Wer so ein Glas besitzt, ist stolz darauf und kann seine Vorteile begründen. Vielleicht kommt daher der Vorwurf des elitären Verhaltens. Den muss ich aber für dieses Forum zurückweisen.
Damit klar wird, was ich sagen will: für meine ornithologischen Spaziergänge verwende ich meistens ein Swift Audubon HHS 8,5 X 44. Ein gutes, ja sogar erstaunlich gutes Glas für den Preis von ca. $ 300.--
Ich weiss wohl um die Schwächen dieses Glases, aber es hat auch Vorzüge und wegen dieser Vorzüge setze ich es ein. Bin ich aber in Gegenden unterwegs, wohin ich selten komme oder erwarte ich spezielle Beobachtungen, so kommt das Duovid oder eines meiner anderen Gläser von Leica mit. Obwohl die mir, wie mich viele Vergleiche belehrt haben, nicht unbedingt ein klareres oder helleres oder schärfers Bild des Vogels bieten. Und doch weiss ich, das ich durch sie das Bild erhalte, welches technisch möglich ist und mir daher nichts entgeht, was ich mit einer besseren Ausrüstung hätte sehen können.
Nun gut, ich kann mir finanziell mehrere Ferngläser leisten oder habe es getan. Bin ich jetzt elitär? Nein, ich habe ein Hobby und investiere auch in dieses Hobby. Aber ich lasse andere Meinungen gelten und verwehre mich gegen den Vorwurf, elitär zu sein, weil auch ich einen ganzen Satz schreiben kann und Leica-Ferngläser einsetze. Begegnet mir eine derartige Haltung, so wehre ich mich dagegen.
Darum mein Einwand gegen die Auffassung von Herrn Dietrich.
MfG
Michael Brücker