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Erfahrungen Ricoh Caplio GX100 fürs Digiscoping mit Zeiss Diascope 85

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TK
17. Mai 2008 11:43
Liebes Forum,

zunächst vielen Dank für die Tipps im Vorfeld. Anbei meine ersten
Erfahrungen mit der Ricoh Caplio GX100 am Diascope 85 mit 20-60x Okular (+
Vixen LVW 5mm) per Zeiss Quick Camera Adapter II (keine Ahnung worin der
Unterschied zum QCA I liegen könnte):


Grundsätzlich:

Die Kamera kann RAW-Bilder im DNG-Format erzeugen. Allerdings dauert
das Speichern eines Bildes mehrere Sekunden. Automatische Serien sind
dann nicht möglich. Sie ist schön leicht, so dass der ganze
Spektivaufbau im Feld nicht aus dem Gleichgewicht kommt (Für die
Himmelsbeobachtung habe ich mir allerdings trotzdem ein Gegengewicht
basteln müssen; das liegt aber am Videokopf (Manfrotto mit
Zeisslabel) und an dem recht schweren QCA ('heavy beast'), eine
schwerere Kamera würde alles noch viel schlimmer machen.)


Zur Vignettierung:

Ab 50mm effektive Kamerabrennweite (alles hier und im folgenden auf
Kleinbildformat umgerechnet) bekomme ich ein bis zu den Rändern
ausgeleuchtetes Bild bei 20x am Okular. Allerdings ist die Justierung der
Kamera dann ein ziemliches Gefummele, und sobald man dann doch am Okular
zoomt, wird der Rand dunkel. Ungünstig im Feld, wenn alles schnell gehen
muß und vor allem übersieht man die Vignettierung leicht im Display bei
hellem Sonnenlicht. Unproblematisch ist das ganze, wenn ich die Kamera gleich
auf die maximalen 72mm zoome, was ich mittlerweile immer mache. Dann ist
für alle Okularzoomstellungen das Bild voll und ich brauche mich um nichts
zu kümmern. Will man mit einer Kamerabrennweite unter 50mm arbeiten, also
eine Gesammtbrennweite unter einem Meter erreichen, muß man die Bilder
nachträglich beschneiden. Letzteres ist aber bei Bildern im Raw-Format und
10 Megapixeln nur eine Frage des manuellen Aufwandes.

Ohne Probleme ist auch die Benutzung meines 5mm Okulars LVW von Vixen
(ebenfalls bei Kameravollzoom).

Das heißt zusammengefasst: Gesamtbrennweite von 1000mm - 4320mm + 7200mm
ohne Vignettierung, wobei Brennweiten unter 1440mm etwas Justieraufwand
bedeuten. Mit meinem gutmütigen 5mm Okular LVW von Vixen komme ich ohne
viel zu Justieren auf die 7200mm Gesamtbrennweite.


Zur Justierung am QCA:

Der Auslieferungszustand des Quick Camera Adapters (QCA) ist etwas
seltsam: Obwohl die GX100 sehr kompakt ist, muß man den QCA
komplett zerlegen und auf 'Spiegelreflexkamera' umbauen. Aber das
macht man einmal, und gut ist es. Die Justierung der Kamera mit dem
QCA ist dann unproblemtisch (Einschränkung siehe unten).
Mittlerweile habe ich so viel Ãœbung, dass ich keine halbe Minute
mehr brauche. Schleppt man das ganze ein paar 100m über einen
Acker, dann ist oft Nachjustage angesagt. Aber kein Problem, wenn man
bei Kameravollzoom arbeitet. Auch ist ist der Akku so angebracht,
dass man zum Wechseln die Kamera vom QCA schrauben muß.

Fotografiert man mit offener Kamerablende, dann ist das Justieren wie gesagt
ein Kinderspiel. Allerdings, möchte man die Kamerablende teilweise oder
sogar maximal schließen, dann muß man mehr Aufwand in die Justage
investieren. Hier stoße ich an die Grenzen meines QCA. Dieser hat an zwei
Stellen, unteres Gelenk und oberer 'Schieber', etwas Spiel, so daß aufgrund
des langen Hebels schnell mal die Kamera um 1-2mm beim Hin- und Herschwenken
verrutscht. Bei offener Blende ist das irrelevant, ist diese jedoch etwas
oder maximal geschlossen, dann erhält man schnell ein dunkles Bild, obwohl
man vor dem Auslösen alles perfekt sieht. (Der QCA ist eine tolle Sache und
der Schwenkarm für mich absolut klasse, aber bei dem Preis bin ich von der
Anmutung etwas enttäuscht. Irgendwie ist meiner leicht klapprig, auch wenn
das für die Fotos letztlich nicht allzu relevant zu sein scheint.)


Zur Kamerabedienung:

Ich kenne nur meine alte Sony DSC-W12 und kann mit anderen aktuellen Kameras
nicht vergleichen. Folgende Eigenschaften der GX100 sind für das
Digiscoping von Bedeutung: Alles ist manuell einstellbar. Ich fotografiere
mittlerweile immer in diesem manuellen Modus. Es gibt ein Stellrad, mit dem
man fix je nach Kontext Blende, ISO, EV etc. verstellt. Ganz besonders
bewährt hat sich bei mir, dass man zwei Grundeinstellungen abspeichern und
später wieder abrufen kann. Man kann sich sozusagen seine eigenen
Aufnahmeprogramme konfigurieren, die alle relevanten Einstellungen
berücksichtigen. Bei mir für die Vögel RAW-Format, ISO 100,
Vollzoom, Blende ganz auf, 500msec, für das Himmelprogramm zusätzlich
0.25sec und Selbstauslöser auf 2sec. (3-4 Sekunden wären mir lieber,
Alternative sind aber lediglich 10sec.) Das Bedienkonzept kommt mir sehr
gelungen vor.



Autofokus:

Das einzige 'Autofeature', das ich benutze, ist der Autofokus. Manchmal
braucht er ein paar Sekunden, wenn die Bedingungen schlecht sind. In seltenen
Fällen findet er keine Scharfstellung. Die manuelle Fokussierung liegt
aber nur einen Tastendruck entfernt. Schön ist, man kann den Autofokus
fokussieren lassen, wenn man dann auf manuell umschölt, bleibt die
Einstellung erhalten. Zum einen kann man so prefokussieren und dann im
manuellen Mode ohne Verzögerung beliebig viele Fotos machen. Zum anderen
kann man manuell nachjustieren. In >90% der Fälle findet der Autofokus
eine Scharfstellung und die dazu benötigte Zeit ist irrelevant kurz.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nicht kapiert habe, welche
Entfernungen ich beim Digiscoping manuell einstellen soll. Für den
Mond durch das Vixxen hat der Autofokus gestern 30cm vorgeschlagen.
Und diese Fotos waren schärfer als bei manueller Stellung auf +oo.
Da muss ich noch durchsteigen. Die Überprüfung der Schärfe
per 'Digitallupe' auf dem Display hat sich für mich nicht
bewährt. Da sieht man nix.



Zur Qualität der Bilder:

Tja, hier tue ich mich schwer, etwas kompetentes zu sagen. Für die
Bildqualität möchte ich auf Berichte direkt zur Kamera
verweisen. Die allgemeinen Erfahrungen sollten auf das Digiscoping
übertragbar sein. Ganz klar, die Kamera mit ihrem Minisensor
rauscht. ISO 200 ist noch okay, aber dann wird es schnell
unerträglich.

Bei 1500mm Brennweite und gutem Licht gelingen oft wirklich absolut
fantastische Bilder. Bei höheren Brennweiten sind mir bisher nicht viel
mehr als dokumentarische Aufnahmen gelungen. Aber klar, die Luft ist schnell
ein Problem bei Distanzen um die 100m und dunkel wird es natürlich auch.
Andererseits habe ich auch schon sehr schöne Saturnbilder bei 7200mm
gemacht. Ring absolut deutlich und vom Planeten abgesetzt.



Abgesehen vom Digiscoping:

Der 24mm Weitwinkel ist klasse für Innenaufnahmen. Die Kamera liegt super
in meinen sehr großen Händen. Von den üblichen Minikameras würde
ich verrückt werden.


Insgesamt:

Ich sehe für mich heute keine Alternative zur GX100 und würde
die Kamera sofort wieder anschaffen. Keine Vignettierung bei
Gesamtbrennweiten von 1000-7200mm + RAW-Bilder habe ich bei keiner
Kompaktkamera sonst gefunden. Allerdings, sobald etwas neues in diese
Richtung auf den Markt kommt, werde ich kritisch drauf schauen. Die
GX100 hat mit 1/1,75 Zoll einfach einen besonders kleinen Sensor und die Dauer von
mehreren Sekunden für das Speichern der RAW-Bilder ist eine Qual,
wenn ein Vogel in Aktion ist.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungen Ricoh Caplio GX100 fürs Digiscoping mit Zeiss Diascope 85

TK 5740 17. Mai 2008 11:43

Bitte einmal vorrechnen.

Bernd Höhnerbach 1678 17. Mai 2008 18:18

Das Problem ist die variable Lage der EP Ihres Kameraobjektivs

Walter E. Schön 1793 17. Mai 2008 19:09



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