Dass "Bino" aus dem Englischen kommt, hatte ich ja nie behauptet; nur, dass dort diese Bezeichnung geläufig ist!
Ja, Fernglasfotografie ist nur eine Form der Telefotografie, trotzdem bestehen einige gravierende Unterschiede zwischen dem Fotografieren mit einem Tele- (oder Fern-)Objektiv einerseits, und dem "Fernglasfotografieren" andererseits, wobei ich "Fernglas" hier als Oberbegriff verstehe für Fernglas (ob bino- oder monokular-), Spektiv (dito) oder gar (Spiegel-)Teleskop.
Da es aus technologischen (baulichen) Gründen nahezu unmöglich ist, NUR mit dem Fernglas- (Spektiv- etc) Objektiv zu fotografieren, und man daher auf mindestens zwei weitere optischen Zwischenglieder angewiesen ist, die sich (leider?) alle im Strahlengang befinden (anders als der Pentaprismensucher einer SLR), gestaltet sich die Fernglasfotografie doch, zumindest theoretisch, erheblich komplizierter als die "normale" Fotografie mit einem einzigen Objektiv langer Brennweite!
"Theoretisch" aber nur deshalb, weil die vielen optischen Elemente, die bei dieser Art "zweckentfremdeter" Fotografie nicht ganz leicht so aufeinander abzustimmen sind, daß ein zufriedenstellendes Endergebnis dabei herauskommt.
Praktisch gesehen ergeben sich übrigens Unterschiede: bei der Telefotografie ist das Objektiv quasi das "Zubehörteil" der Kamera; man hat (und schleppt) eine (oder gar zwei) Kameragehäuse, dazu verschieden Objektive, das Tele ist nur eins davon.
Bei der Fernglasfotografie ist es umgekehrt: primär "schleppt" man das Fernglasgerät (kann von einem 6x30 mono mit 200g Gewicht bis zu einem 30x85 bino von 10 Kg sein...), die Kamera ist dann oft nur (leichtes) Zubehör; hat man auch eine Vorrichtung, um diese Kamera an das Fernglas stabil anzubringen, wird die Sache doch einfach; man muss nur aufpassen, daß bei den meistens erheblichen Vergrößerungen, die dabei entstehen, das Bild nicht verwackelt ist!
Ich hoffe, damit die wesentlichen Unterschiede leicht verständlich dargestellt zu haben (vom Standpunkt eines Laien natürlich... bin schliesslich nur Cembauer)
Marc Champollion