Hallo Andreas,
das kommt daher: Aus den Angaben des Sehfeldes und des subjektiven Sehwinkels kann ich nur die Gesamtverzeichnung, integriert ĂŒber den vollen Sehwinkel, berechnen, nicht jedoch den Verlauf der Verzeichnung vom Zentrum zum Rand. Idealerweise verlĂ€uft diese Kurve der kissenförmigen Verzeichnung monoton steigend. In anderen FĂ€llen zeigt die Kurve zunĂ€chst eine zunehmende Verzeichnung, um dann nahe des Randes umzuschwenken und wieder abzunehmen (oder nahezu konstant zu bleiben). Dies ist die 'Mustache-Verzeichnung', bei der das Bild beim Schwenken dann eine Art Welle ausfĂŒhrt, die gerade bei sehr groĂen subjektiven Sehwinkeln schon etwas gewöhnungsbedĂŒrftig ist. Leider haben wir diese Informationen zur Verzeichnungskurve als Funktion des Sehwinkels nicht - bei Kameraobjektiven ist dieses Diagramm in den DatenblĂ€ttern meist dabei.
@Thomas: Ăber die GrĂŒnde und Ursachen dieser teilweise ungewöhnlichen Verzeichnung kann ich nur spekulieren. Ich vermute, dass sie nur ein Nebeneffekt der Bildebnungslinse und somit gar nicht Teil des Designkonzepts ist. FĂŒr die Hersteller geht momentan die RandschĂ€rfe ĂŒber alles. Eine aggressive Bildfeldebnung dĂŒrfte - gerade bei weiten Sehwinkeln - auch die Verzeichnung beeinflussen und dann zu diesem unangenehmen Schwenkverhalten fĂŒhren. Es ist eine Frage der PrioritĂ€ten: Jeder Tester schaut zuerst auf die RandschĂ€rfe, aber wer bewertet schon das Schwenkverhalten? Wie gesagt - das ist meine Spekulation, die Hersteller halten sich in solchen technischen Details gern bedeckt.
Viele GrĂŒĂe,
Holger