Wie sich der eine oder andere denken kann, habe ich noch weiter getestet. Und da ich zudem wegen einem positiven Test in Quarantäne bin, habe ich auch genug Zeit.
Zum Testen hatte ich das Eschenbach Trophy 8x25 ED. Es macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Fokusrad lässt sich aber nur schwer drehen. Optisch ist es sehr hell, fast wie das Zeiss Terra. In der Mitte ist es schön scharf, kommt aber nicht an das Hawke heran. Aber es wird sehr schnell unscharf. Da ist selbst das Nikon Sportstar bei deutlich größerem Sehfeld viel besser. Ich habe das Gefühl, als ob nur ein Drittel Scharf wird.
Und dann habe ich es jetzt doch mal mit nur einer Knickbrücke versucht. Und zwar das DDoptics Lux-HR 8x25. Von außen macht es einen sehr guten Eindruck. Die Knickbrücke war beim ersten mal extrem schwer. Dachte schon, es lässt sich gar nicht knicken. Danach ging es aber gut schwer, was ich optimal finde. Die Drehokulare gingen beim ersten mal sehr schwer, als ob sie sich nicht drehen lassen. Dann sind sie aber sehr hochwertig und leichtgängig. Rasten gut in einer Zwischenstufe und Endstufe ein. Das Dioptrien-Rädchen wollte sich beim ersten mal auch nicht drehen lassen. Danach ging es ebenfalls gut schwer. Nun zur Optik. Ebenfalls helles Bild, heller als beim Hawke. Es ist auch etwas Randschärfer. Bei der Mittenschärfe kommt es aber nicht an das Hawke heran. Meinen Schärfetest im Raum konnte ich nicht machen, da es sich auf 3 m Entfernung nicht scharf stellen lässt. Es ist aber sehr anfällig bei Gegenlicht. Im unteren Bereich ist im freien ein heller Schimmer zu sehen. Im Raum ist das halbe Bild eigentlich immer irgendwie überstrahlt, wenn es Richtung Fenster geht. In diesem Bereich ist es so ziemlich das schlechteste was ich jetzt hatte. Das Fokusrad ist ebenfalls sehr schlecht. Halbseitig geht es sehr leicht, als ob da gar nichts bewegt wird, dann hat man halbseitig einen stärkeren Wiederstand. Ein flüssiges fokussieren ist so nicht möglich.
Und nun auch das Kowa BD 8x25, was mir hier schon empfohlen wurde. Das Kowa ist ein zweischneidiges Schwert. Knickbrücke ganz leicht, verstellt sich fast von selbst. Da ist der vermutliche Vorteil von einer Knickbrücke eigentlich hinfällig. Beim herausdrehen der Okulare ist mir gleich eines entgegengefallen. Ich konnte es aber wieder in der richtigen Position aufstecken. Am vorderen Ende der Knickbrücke ist ein halbloser Metalldeckel. Keine Ahnung, ob darunter die Feststellschraube der Knickbrücke ist. Die Gummierung ist für mich wieder unangenehm schmierig, wie beim Steiner. Musste danach immer die Hände waschen. Nun zur Optik. Das ist mit das beste, was ich jetzt hatte. Von der Helligkeit kommt es fast an das Zeiss Terra heran, aber nicht ganz. Ist aber wohl bis jetzt das zweithellste. Es ist sehr Randscharf. Da kann es meine ich sogar etwas Randschärfer als das Zeiss Terra sein. Beim Gegenlicht ist es ebenfalls sehr gut. Bei dem für mich entscheidenden Punkt, die Schärfe, kommt es nicht an das Hawke heran. Ist wohl auf das Niveau vom Zeiss Terra. Die Fokussierung geht mir schon etwas zu schnell. Der Schärfepunkt ist nur minimal. Man muss sehr präzise fokussieren. Es kommt aber irgendwie keine Freude auf. Sowie ich das Glas mit beiden Händen vor den Augen halte, verstelle ich unweigerlich immer die Knickbrücke.
Tja, jetzt habe ich so ziemlich alles durch. Was fehlt noch? Das Meopta Meosport 8x25? Ist das aber optisch besser als das Kowa? Naja, es wird also wohl das Hawke werden. In allen Teildisziplinen zusammengenommen wohl das beste Fernglas in der Preisklasse bis 300 Euro. Ich wünschte mir das Bild etwas heller und noch etwas Randschärfer.