Hallo zusammen!
Das mein Test keinen wissenschaftlichen Anspruch hat, ist mir klar. Draußen testen fällt also flach. Im Haus gehen größere Distanzen schlecht. Es ist gerade Lockdown und es regnet jeden Tag. Da man draußen zurzeit nichts unternehmen kann, habe ich nach der Arbeit Zeit für so einen Test. Zudem möchte ich das Fernglas auch auf kürzeren Distanzen nutzen. Ich habe eine eigene Webseite,
diese hier. Zur Bestimmung der Baumart möchte ich mit dem Fernglas unter anderem in die Krone schauen, um so besser Blätter und Früchte zu sehen. Die Distanzen sind da also weniger als 10 m. So gesehen passt die Distanz von meinem Test schon halbwegs. Ich bin aber eigentlich die falsche Testperson, da ich auf dem rechten Auge leichten Astigmatismus habe und zudem rechts leicht andere Farben wahrnehme als links. Mit dem linken Augen sehen ich etwas weißes richtig weiß. Mit dem rechten Augen geht das eher in ein gelb über. Bei anderen Farben habe ich auch Differenzen. Mein Gehirn scheint das aber zu kompensieren, da ich mit beiden Augen alles so wahrnehme, wie ich es mit links sehe.
Zum Test noch. Ich bin Brillenträger, sehe aber mit Brille durch kein Fernglas etwas. Der Abstand ist für mich einfach immer viel zu gering. Ich habe bei allen Gläsern mit den Augen in beiden Röhren geschaut. Also mit dem linken Auge in die linke und dann auch in die rechte Röhre. Mit dem rechten Auge genauso. Mit dem linken Auge sehe ich durch ein Fernglas schärfer. Rechts bekomme ich es nicht so richtig scharf hin. Freihand kann ich etwa zwei Zeilen schlechter lesen, das ist mir auch bewusst. Mir ging es nur um das reine Auflösungsvermögen der einzelnen Gläser. Und das auch nur in der Mitte. Die Randschärfe habe ich bei diesem Test nicht beachtet. Das Eschenbach hat bei diesem Test zwar besser abgeschnitten als das Zeiss, aber aufgrund der Haptik, deutlich kleiner als das Zeiss, 100 Gramm leichter, und Probleme beim Einblick, sehe ich Freihand nicht besser damit als mit dem Zeiss. Optisch ist das Eschenbach also Mittenschärfer als das Zeiss, trotz kleinere Objektive ist das Bild ebenso hell wie beim Zeiss, in der Praxis kann ich das aber nicht umsetzen.
Warum jetzt also der Test? Ich habe zwischen dem Zeiss und dem Hawke geschwankt. Die beiden anderen Gläser habe ich einfach mitgetestet. Für das Hawke spricht die bessere Haptik, das minimal geringere Gewicht und der Butterweich und Spielfrei gehende Fokus. Die Knickbrücke geht auch mit der richtigen Schwere. Beim Zeiss geht eine Seite zu leicht, Fokus geht schwer. Das Zubehör spricht auch für das Hawke. Vier Deckel, wobei die Objektivdeckel am Tubus mit einem Ring befestigt werden können. Die Okulardeckel sind miteinander verbunden. Das Zeiss hat überhaupt keine Deckel. Der Trageriemen gefällt mir beim Zeiss allerdings besser. Das Hawke hat eine schöne Tasche, das Zeiss eine Hartbox. Vom Drumherum spricht eigentlich alles für das Hawke. Optisch war ich bis jetzt eher bei Zeiss. Das Zeiss hat das hellere Bild, ist etwas Randschärfer und etwas Kontrastreicher. Das Zeiss hat aber Probleme mit Farbsäume, das Hawke nicht. Gegenlichmäßig ist das Zeiss etwas besser. Schärfetechnisch konnte ich auf größere Distanzen bei Regenwetter kaum einen Unterschied ausmachen. Beim Einblick kann ich keinen Unterschied ausmachen. In meinem Schärfetest hat jetzt allerdings das Hawke besser abgeschnitten. Und zu guter letzt kostet das Hawke exakt die Hälfte wie das Zeiss.
Viele Grüße,
Rainer