Hallo Joachim,
höchst interessanter Bericht, vielen Dank! Besonders aufschlussreich fand ich:
"Dann haben wir die Stirnstütze beim 10x42 und beim 12x42 getestet: Ohne Brille hat sie nur einen geringen stabilisierenden Effekt. Mit Brille hält man das Glas deutlich ruhiger."
Das könnte erklären, warum manche Beobachter die Stirnstütze für nützlich hielten, andere nicht.
"Hält man ein EL-Glas etwas schräg und sieht dann in den Randbereich, so wird dieser noch weitgehend scharf abgebildet. Bei den NL-Gläsern ist das nicht mehr der Fall. Sieht man aber gerade ins NL (was man ja normalerweise tut) und bewegt nur die Pupillen, so ist der Rand auch hier scharf."
Ein sehr interessanter Punkt: Die Optimierung einer optischen Rechnung hängt natürlich davon ab, ob man ein gerade und konzentrisch (zur Austrittspupille) oder ein schräg und exzentrisch einblickendes Auge annimmt. Bei Weitwinkelferngläsern kann es sinnvoll sein, anzunehmen, dass das Auge im Sehfeld umherblickt und dabei seine Position relativ zur Austrittspupille ändert. Hier muss man in der Tat aufpassen, wie man testet, denn der vermeintlich ideale Einblick in ein fest montiertes Fernglas auf einen Stern am Bildfeldrand spiegelt eventuell nicht die Situation wieder, die beim Schwenken aus freier Hand auftritt und auf die das Instrument womöglich optimiert worden ist. Danke für diesen Hinweis!
Viele Grüße,
Holger