Herzlichen Dank für alle bisherigen Beiträge und Stellungnahmen!
Ich versuche, hier mal kurz zusammenzufassen, was ich meine gehört zu haben.
Nach allem, was ich bis jetzt hier und anderswo (insbesondere im CN, [
www.cloudynights.com]) gelesen habe, ist offenbar davon auszugehen, dass die meisten annehmen, eine Stickstoff- oder Argonfüllung verflüchtige sich über (relativ kurze?) Zeit. Das erscheint auch als logisch:
Bis jetzt hat ja niemand geltend gemacht, dass FGs gasdicht abgedichtet werden, also muss zwingend von einem Gasaustausch ausgegangen werden, und es erscheint als klar, dass Gasmoleküle je nach Partialdruckunterschied hinein und hinaus migrieren werden.
Die Frage ist, wie schnell, d.h. wie lange eine Spülung mit Stickstoff oder Argon ein Glas vor dem Hineinmigrieren von Sauerstoff oder sogar Wasserdampf bewahrt.
Bei Ferngläsern, die als wasserdicht und vor dem inneren Beschlagen geschützt angepriesen werden, müsste eigentlich davon ausgegangen werden, dass eingedrungenes Wasser sowieso, aber auch das Beschlagen der inneren Optikflächen als Garantiefall anzusehen ist (und analog wohl auch die Bildung anderer trübender Schichten auf Prismen etc.).
Ob sich trübende Beläge nur in Anwesenheit von genügend Sauerstoff bilden, ist mir bis jetzt nicht klar geworden.
- Falls ja, würde das Auftreten der Beläge bedeuten, dass eine Migration von Stoffen (hinein/hinaus) zumindest teilweise stattgefunden hat.
- Falls nein, dann können sich Beläge offenbar auch bei intakter Stickstoff- oder Argonfüllung bilden
- Die Belagsbildung dürfte aber in jedem Fall einen Garantiefall darstellen.
Wenn das Auftreten von Belägen oder das Beschlagen der inneren optischen Flächen als Garantiefall anzusehen ist, dann würde ich davon ausgehen, dass die Hersteller versuchen werden, die Gläser so gut abzudichten und möglichst inerte Schmierfette und solche Substanzen zu verwenden, dass es während der Garantiezeit nicht zum Beschlagen oder zur Belagsbildung kommt. Dass dies offensichtlich auch den „Grossen“ nicht zweifelsfrei gelingt, belegen meine früher geschilderten Erfahrungen.
Ich gehe heute davon aus, dass eine „Gasfüllung“ höchstens ein paar Jahre wirkt, bis die Partialdruckuntescheide zu einem „Ausgleich“ gefunden haben.
Auch danach ist aber nicht gesagt, dass ein Glas bei starken Temperaturunterschieden im Innern beschlägt, oder dass sich Beläge bilden werden. Aufgrund meiner Erfahrungen muss ich davon ausgehen, dass dies bei einigen Herstellern deutlich wahrscheinlicher ist als bei anderen.
Beläge wie auch fogging bedeuten aber vermutlich nicht automatisch, dass das Glas auch nicht mehr wasserdicht ist. Ich kann also vermutlich meine „druckwasserdichten“ Gläser, auch wenn sie innen Beläge aufweisen, weiterhin problemlos unter dem Wasserhahn abspülen.
Was meint Ihr?
Eigentlich bin ich vom Ganzen etwas ernüchtert. Wenn ich mir vorstelle, dass ich vor Jahren mal angenommen hatte, ein als druckwasserdicht verkauftes Fernglas, von denen es immer noch welche mit 30-jähriger Garantiezeit gibt, sei zweifellos für 30 Jahre immun gegen Beschlagen und Belagsbildung, solches habe es nur früher bei den nicht wasserdichten Gläsern gegeben.....
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.20 19:33.