Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine Antwort und Erfahrungen!
Ich versuche Dich auch so zu zitieren, wie Du das bei mir gemacht hast.
<<< Allgemein: ich nutze (u.a.) seit 9 Jahren ein Canon 10x42 IS, seit einigen Jahren das 8x32 Conquest HD, das 10x42 SF und seit kurzem ein 12x50 Meostar HD.
Das Canon 10x42 is ist ein Wucht, mein Freund hat es seit vielen Jahren, im Moment löst es sich allerdings teilweise auf...
<<<<Das sehe ich mittlerweile anders: für mich zählt das Gesamtpaket. Am Sternenhimmel (Deep-Sky) ziehe ich das 10x42 SF dem 10x42 IS mittlerweile sogar vor: Einblick mit Brille mit SF besser, ohne Brille viel angenehmer (weil die Augenmuscheln des Canon nicht augengerecht sind), Sehfeld mit dem SF entscheidend größer – es stellt sich ein richtiger Weitwinkeleffekt ein, und für Doppelsterne oder Jupitermonde kann ich das unstabilisierte Glas auch mal auf- oder irgendwo anlegen.
Ganz aktuell: Komet Neowise gefiel mir im 12x50 nochmals besser als im 10x42 SF.
Da ist sicherlich was dran, mein Test war da auch nicht ganz praxisrelvant, da ich stehend frei Hand verglichen habe. Wenn ich aber normalerweise aus dem Garten heruas beobachte, tue ich das im sitzen oder noch lieber in einem Gartnestuhl mit Armlehnen, so dass ich meine Ellenbogen aufstützen kann und dann gehen auch 10x deutlich besser.
Am besten natürlich mit Stativ, aber das hat man halt nicht immer dabei oder möchte es für den "schnellen Blick" an den Himmel nicht immer aufbauen.
Mein absolutes Lieblingsglas für die Astronomie ist bei mir seit 20 jahren aber das 16x70 Fujinon. Das Glas ist am Sternenhimmel eine Wucht, aber so richtig zufrieden war ich damit erst als ich mir vor 6 oder 7 Jahren eine Parallelogrammmontierung dazu gekauft habe die ich auf einem großen Carbonstativ aufsetze, damit komme ich bequem bis fast in den Zenith und kann zitterfrei damit beobachten. Okay ich weiss es gibt jetzt noch viel größere Binos für Astronomie die dann auch mit 90° Ablenkung gebaut werden, was dann viel einfacher zu montieren ist.
Aber ich bin halt schon seit langer Zeit in der Astronomie unterwegs und da haben sich im Laufe der Jahrzehnte auch noch ein paar Fernrohre zwischen 3" und 12" angesammelt, die auch noch mal etwas Sternenlicht sehen wollen... ;-)
Mein Luxusproblem ist mittlerweile nicht das ich zu wenig Fernrohre habe, sondern das sich meine Beobachtungsbedingungen immer weiter verschlechtern. Einerseits habe ich hier bei mir immer höher Bäume die meine Sicht einschränken, aber noch schlimmer ist die zunehmende Lichtverschmutzung. Seitdem der Stromverbrauch durch die LED-Lampen noch viel geringer geworden sind, leuchten hier viele Lampen die ganz Nacht durch und schädigen die Natur und versauen mir mein Hobby... :-(
Okay, ich schweife ab... ;-)
<<<Testen und Praxis sind zwei Welten. Wenn ich drei Stunden mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs bin, kommt in der Regel nicht das fast 1.2 kg schwere 10x42 IS mit, sondern ein konventionelles Glas in der 600g bis 900g Kategorie.
Das ist beides sicher richtig. Beim wandern und radfahren kommt bei mir auch immer "nur" mein Zeiss Conquest 8x32 mit. Aber das Canon 10x30 is wiegt eben auch nur 600g und käme als 10x Glas dafür nun auch in Frage, da ich natürlich unterwegs auch kein Stativ dabei habe und oft nur stehend beobachten kann.
Das Canon 10x42 is steht aber auch noch auf meiner Wunschliste, evetnuell auch rein für die Astronomie das Canon 15x50 is, aber da hört man immer mal wieder von Schärfeproblemen und eigentlich warte ich da mal auf neue Modelle. So nach 20 Jahren könnte Canon die ja vieleicht mal langsam überarbeiten...
Viele Grüße und stets einen klaren Himmel
Jürgen
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.20 15:48.