Astro-fan/Thomas hat es gut beschrieben, z.B., welche Probleme man hat, ohne Stabilisierung unbekannte Texte flüssig zu lesen (nicht zu raten!).
Ein aktuelles Beispiel aus der Beobachtungspraxis: vor 2 Tage stand ich an einem Weiher, im Schilf huschten Vögel mit brauner Oberseite, die dunkel längsgefleckt war.
Feldsperlinge oder Rohrammern? Ich hatte ein unstabilisiertes 8x32 Glas: damit war es nicht zu entscheiden – es blieben nur Sekunden, wobei die Vögel sich pausenlos bewegten. Nebenbei: vor einigen Wochen habe ich mit dem Spektiv an gleichem Ort diese beiden Arten unmittelbar nebeneinander beobachtet.
Nächstes Beispiel: der Doppelstern delta Orionis (der rechte der drei Gürtelsterne im Orion). Nördlich des hellen Sternes 2. Größe befindet sich ein Begleiter etwa 53 Bogensekunden entfernt, ca. 6ter Größe. 53 Bogensekunden scheint eine Menge, aber ohne das Glas auf/anzulegen oder weitere Maßnahmen tut man sich schwer, das Paar einwandfrei zu erkennen – mit Stabilisierung ist es ein Kinderspiel.
Oder das Paar S/h 437 im Zentrum der Plejaden: 2 Sterne 8ter Größe stehen im Abstand von 40 Bogensekunden. Macht das mal in einer kalten Winternacht im Stehen ohne Stabi. Die meiste Zeit sieht man nur ein verwischtes, längliches Etwas. Sogar mit Stabilisator nicht so einfach wegen der Lichtschwäche der Komponenten.
Solche Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen.
Und nochmal: ein Schwergewicht ist das Canon 8x20 IS nun wirklich nicht.
Grüße von Andreas