Quantifizierung von Abbildungsfehlern - Experiment 1 mit Punktlichtquellen
Versuchsaufbau:
- mittels Jalousien verdunkeltes Wohnzimmer, leichtes Kunstlicht (gedimmte Halogenlampe) hinter Betrachter
- Taschenlampe mit Halogenlampe im Schuhkarton
- 3 Löcher im Schuhkarton, dreieckförmig angeordent, mit Rouladennadel gestochen, Abstand 0,5 | 1,0 | 2,0 cm
Diese unterschiedlichen Abstände sollten in Verbindung mit Betrachtungsentfernung zur Quantifizierung von Abbildungsfehlern (Art und Größe) dienen.
- Gläser: Porro BPZ5 8x30, Dachkantprismengläser Minox HG 8x43 BR und Noblex 8x42
- Abstand zwischen Schuhkarton und Betrachter ca. 6 Meter (Ein Fokussieren des Porros war möglich.)
- Physiognomie: keine Brille (nur Lesebrille 1,5 dpt notwendig, Dioptrienausgleich nahezu 0, Alter 50+)
Ergebnis und Schlussfolgerungen:
Je nach Lage des Schuhkartons (rechtwinklig oder etwas schräg zum Betrachter) leuchten die Löcher untereinander zwar halbwegs gleichmäßig hell, aber je nach Winkel des Kartons zum Betrachter sehr unterschiedlich. Damit ist keine Nachvollziehbarkeit bei wiederholten Tests gegeben, entsprechende Tests mit "Heimwerkertechnik" sind also nicht aussagefähig oder vergleichbar. Eventuelle Verbesserungen des Versuchsaufbaus könnten exakt runde Löcher in dünnen Metall- oder Plastikbehältern mit Streuscheibe oder mattierter Glühlampe darstellen. Aufwand und weitere Experimente dazu lohnen sich imho nur für "Profi-Tester". Wenn ein Versuchsaufbau ohne oder mit geringer Varaianz bei Lageänderungen (hier Schuhkarton relativ zum Beobachter) wäre eine indirekte Quantifizierung des Astigmatismus durch bekannte Abstände Beobachter-Punktlichtquelle sowie bekannte Lochabstände (für Tests irgendwie "genormt") sehr gut möglich: Gut schätzbarer Beginn im Sehfeld und vergleichbare Länge bei ausgemessenen Löchern z. B. bei 3/4 im Sehfeld.
Bemerkenswert:
Das alte sowjetische Porro BPZ5 8x30 (KOMZ, Baujahr Ende 80er Jahre) und das neue Noblex 8x42 erzeugen im oberen und unteren Sichtfeldbereich waagerechte "Langlöcher", 4 bs 5 mm scheinbare Länge am Sehfeldrand. Es dürfte sich entsprechend Link um Astigmatismus handeln:
[
www.lonelyspeck.com]
(Aus Symmetriegründen in der Mitte des oberen und unteren Sehfeldrandes waagerechte Erscheinung als "Langloch".)
Das Minox HG 8x43 BR stellt fast kreisförmige aber randbunte Löcher bzw. Lichter mit sehr geringem "Hof" dar. Laut Link handelt es sich um CA. So gering, dass eine Quantifizierung ohne Fotos und deren Vermessung sinnlos erscheint. (Die bereits angesprochene Varianz bei kleinen Lageänderung des Kartons spricht gegen den Aufwand.)
(Um den Einfluss von Augenunterschieden zu verringern, wurde der linke und rechte Sehfeldrand nicht bewertet.)
Leicht absehbare hämische Kommentare und Unsachlichkeiten sind unerwünscht, sachliche und lehrreiche Kommentare werden gern gelesen. Auch Experimente ohne aussagekräftiges Ergebnis sind lehrreich. ;-)
MfG Lateral
(Ich mache noch Experimente mit Frottiertüchern und Siemensscheibe.)
14-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.19 09:42.