Erfahrungsbericht.
Spontankäufe müssen nicht prinzipiell daneben gehen. Als alter Minoc C Fan war ich zu unkritisch.
Für ungefähr 300 Euro erhält man ein großes Taschenfernglas. Wenn man erwartet, das sich die zusätzlichen 4 mm zu den üblichen Kompaktgläsern vorteilhaft auswirken, so muß ich dies verneinen. Besonders negativ fällt das sehr kleine Gesichtsfeld auf. Die anderen Hersteller bieten bis zu 25 Meter mehr, oder umgerechnet auf die Fläche zeigen andere Gläser 65% mehr Gesichtsfeld.
Auch die Dämmerungseigenschaften sind nicht wirklich besser. Tests mit einem älteren Zeiss 8 x 20 gingen zu Gunsten des Zeiss aus.
Das Gesichtsfeld ist bis fast an den äußersten Rand scharf. Die äußersten paar Prozent zeigen eine Unschärfe, aber immer noch ein zufriedenstellendes Bild.
Lichtreflexe in Wasser oder Schnee zeigen eine unzureichende Blendengestaltung. Farben werden neutral wiedergegeben.
Das Glas verfügt zusätzlich über einige elektronische Gimnicks, die aber hier nicht bewertet werden.
Die Gummiarmierung macht einen soliden Eindruck, ob das Glas Feuchtigkeit verträgt werde ich nciht versuchen, da Wasserdichtigkeit nicht garantiert wird.
Beim Blick ins Objektiv sieht man die einzelnen Reflexe in Farbe und Helligkeit uneinheitlich, was für mich bedeutet, daß die einzelnen Linsenflächen unterschiedlich wirksam vergütet sind.
Man mag einwänden, 300 Euro wären nicht zuviel für ein solches Glas und man solle gefälligst vor dem Kauf überlegen, da darf ich dann nicht widersprechen oder vielleicht doch mit dem Hinweis, das bei mir schon wieder eine alte Marke an Image verloren hat. Schade eigentlich.
Thomas Henke