Dass Gitzo-Köpfe nach exzessivem Gebrauch schon mal Rumzicken ist bekannt. Aber für den satten Neupreis habe ich eigentlich die Gewissheit, dass es allein schon aufgrund der mannigfaltig erhältlichen Ersatzteile bis zur letzten Unterlegscheibe auch für (fast) alle Modelle einen passenden Service gibt. Daher kann ich die Äußerungen zum 1720 nicht nachvollziehen. Die Listen zu den Produkten sind für jedermann einsehbar:
Gitzo-Spareparts.
Möglich, dass es bei Köpfen aus dem Produktionbeginn Probleme gab (kennen wir ja von FG…) - einen 2720 hab' ich gleich nach Erhalt zurückgeschickt, weil er überhaupt nicht weich horizontal nachzuführen war. Der 2380 konnte das um Längen besser und durfte bleiben, ist jedoch auch vom Gewicht her ein anderes Kaliber; dafür bewegt sich das Zielobjekt beim Klemmen so gut wie überhaupt nicht. Beim 2180 ist das etwas anders, da macht sich ein leichter Versatz bemerkbar, dafür ist er in beiden Achsen wunderbar gleichmäßig nachzuführen und auch die Feder ist brauchbar, wenn ich mal das DiaScope drauf habe - beim 2380 neigt sich schon mal das Rohr bei vergessener Klemmung gen Boden, jedoch schützt das Case vor direktem Kontakt mit dem 3530.
Das erwähnte Feisol passt aufgrund der Beschreibung nun wirklich nicht zum Edel-Midi - das muss besser werden… Ein beschriebenes Problem ist die kleine Aufstandsfläche: zum MM4 hatte ich mir das Opticron-3-Bein bestellt, welches auch einen wertigen Eindruck hinterließ, brauchbar ist es. Jedoch fiel mir auf, dass das Ganze irgendwie 'etwas steil' stand, und der
Vergleich mit dem kleinen Systematic zeigte dass der Anstellwinkel kleiner war - hatte ich echt überlesen. Es ist dann bekanntlich das 2532S geworden, und auch das stand merklich vertrauenerweckender… Der Unterschied von 23,5° als ersten Spreizwinkel zu 20° hört sich wenig, ist jedoch sofort sicht- und spürbar. Daher sollte das auch bei den sicher ähnlich stabilen Siruis/Feisols durchaus mal beachtet werden. Der 'Kreis' welcher die Aufstandsfläche beschreibt, ist merklich größer, und das wirkt sich maßgeblich auf die Standsicherheit aus. Die Mittelsäule vermisse ich nicht, da ich zur Fraktion der 'Aus-und-Feddich' gehöre: mir wäre es echt lästig, nach dem Ausziehen das unterste Segment wieder einen definierten Betrag wieder einschieben zu müssen (meist macht man dann aus Bequemlichkeit das oberste ein wenig kürzer…). Daher messe ich dann die ungefähre Augenhöhe und wenn das ausgezogene Stativ+Neigerhöhe+Okularhöhe passt, ist's gut - das Augenpaar incl. Halter ein paar Grad neigen geht schon. Also Auspacken, Ausziehen (die Beinsegmente), und Hinstellen.
Die 60cm-Länge sind mit Neiger, oder? Ich fahre immer Auto, da ist die Länge egal; jedoch finde ich die Lösungen mit den 180°-angeklappten Beinen recht pfiffig, der Neiger muss halt passen. Das geht mit Kugelköpfen meist problemlos, für Vogelgucker ist die Auswahl eher eingeschränkt. Mittelsäule ist auch so ein Thema: ich bevorzuge eher ein höheres Stativ, als eine ausgezogen Säule.
Dass die BBs gute Neiger sind, ist klar und der kleine 510 hat ja
hier im Forum vom Kollegen D. schon mächtig gute Kritiken bekommen. Für's MM4 bleibt der super-smoothe 2180, den 2380 würde ich schon mal gerne mit dem 553 vergleichen, zudem der ja fast nix wiegt. Und es momentan wieder 'nen Osterrabatt in Mulda gibt…
Also ich würde mit dem Hinweis auf Reparierbarkeit (s.o. spareparts) nochmal die Gitzo-Techniker ansprechen, und das gute Stück nach erfolgreicher Erneuerung wieder die nächsten 10 Jahre unter das 553 schnallen. Und das Feisol auch etwas breiter (min. 23°) aufstellen - merkt man wirklich deutlich.
standfester Gruß
Manfred