Hallo Dick, hallo Michael,
ihr habt mit dem Kenko wirklich nicht zu viel versprochen. Erst einmal meinen Dank für die Empfehlung!
Als "Wander-/Exkursionsgläser mit geringem Objektivdurchmesser" helfen mir momentan das Pentax Papilio II 6,5x21, ein Zeiss West 8x30 und das Canon 12x36 IS III. Jedes ein Leichtgewicht mit speziellen Aufgaben bei meinen Ausflügen.
Das Kenko wird nun mein Zeiss hinsichtlich der wetterfesten und !gleitbrillenträgertauglichen! Ausführung ersetzen, wobei ich dann doch das 150/1000 m Gesichtsfeld etwas vermissen werde. Erstaunlich finde ich das geringe Gewicht von 460 g. Das Papilio liegt bei 320 g, das Zeiss bei 550 g.
Ohne jetzt einen eigenen Testbericht vorlegen zu können - ich besitze keine Vergleichsgläser der oberen Mittelklasse bzw. der Spitzenklasse-, möchte ich Michaels Beschreibung in fast allen Punkten bestätigen.
Die Augenmuscheln bestehen bei meinem Glas aus harten Kunststoffröhren, die von einem weichen Kunststoff überzogen sind. Der obere Rand der Augenmuschel ist zwar ebenfalls überzogen, sonst aber unbeugsam. Trotzdem passt der Zylinder gut in meine Augenhöhle bzw. bildet einen anständigen Kontakt mit meinem Brillenglas. Ohne die Brille in Richtung Augen drücken zu müssen, kann ich bei vollständig abgesenkten Muscheln das komplette Gesichtsfeld überblicken.
Der Verstellring des Dioptrienausgleichs ist etwas schwergängig. Da dieser Ring aber über die Augenmuschel hinausragt und sich so evtl. in der Tasche verstellen könnte, ist die Einstellung für mich als "Singleuser" optimal. Zumal der Ring tiefe Einkerbungen bzw. Aussparrungen für die Nutzung mit Handschuhen bietet.
Die etwas zögernde Gängigkeit der Knickbrücke an meinem Glas ist exakt so eingestellt, wie ich sie benötige. Da das Glas bei mir horizontal in einer Seitentasche liegt, verstellt sich der Augenabstand auch nicht bei etwas heftigeren Erschütterungen.
Den Schärfeverlust habe ich (Glas stativgebunden, mittig fokussierter Stern) bei 65% bemerkt, an entfernten Baumzweigen mit ca. 70% bestimmt.
Das scheinbare Gesichtsfeld ist identisch mit dem Canon 12x36. Für mich als Weitfeldfan also eher etwas tunnelig, trotz der 131/1000 m. Im Vergleich zum Zeiss natürlich ein Rückschritt, der, zusammen mit den etwas früher einsetzenden, sich aber zurückhaltenden CA's, die einzigen sind.
Obwohl das Zeiss mit seiner dunkelblau/violetten Linsenvergütung eine höhere Lichttransmission vermuten lässt, ist das Bild des Kenko etwas heller. Evtl. spielen hier die 2 mm größeren Objektive eine Rolle!? Hinzu kommt eine natürlichere Farbwiedergabe des Kenko.
- Ich muss dazu schreiben, dass das Zeiss 8x30 von mir komplett zerlegt, gereinigt und justiert wurde; einen Schleier auf den opt. Flächen gibt es nicht. Aus diesem Grund handelt es sich um einen "gerechten" Vergleich. -
Gegenüber dem Zeiss kann ich das Kenko auch sehr gut (und schnell) mit einer Hand umfassen und bedienen. Beim 45 mm niedrigeren Zeiss waren schon mal die untere Handfläche oder der kleine Finger vor dem Objektiv.
Die mitgelieferte "sehr preiswerte" Tasche besitzt keine Gürtelschlaufe und keine Möglichkeit, einen Trageriemen anzubringen. Egal, die Tasche nutze ich eh nicht. Auch die Objektivkappen und den etwas zu große Okularschutz empfinde ich als "kostenlose Dreingabe". Den Trageriemen kann man verwenden ....
Herzliche Grüße
Frank
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.18 18:05.