Grundsätzlich ist es richtig, dass die Auflösung eines Objektivs umso größer sein muss, je kleiner der Bildsensor ist. Richtig ist auch, dass insbesondere Weitwinkelobjektive aus der analogen Zeit in den Randbereichen einer Aufnahme Probleme machen, wenn sie an digitalen Bildsensoren verwendet werden. Häufig hilft aber schon die Tatsache, dass der digitale Bildsensor kein Vollformat hat und daher nur den mittleren Ausschnitt des vom "analogen" Objektiv übertragenen Bildes nutzt, die Randbereiche also ausblendet.
Bei Brennweiten ab 50mm aufwärts sollte das Problem aber nicht mehr auftreten. Auch sind beispielsweise gute Objektive aus der analogen Zeit hinsichtlich der Auflösung keinesfalls überfordert, insbesondere nicht solche Sahnestücke wie das Apo-Macro-Elmarit-R 2,8/100 und diverse Apo-Telyte. Ich habe schon viele Aufnahmen gesehen, die mit Olympus MFT Kameras und diesen Objektiven gemacht worden sind, da kommen rattenscharfe Ergebnisse heraus.
Ich weiß auch nicht, wer behauptet, dass ein Kleinbilddia nur 12 MP haben soll. Man kann es so scannen, dass 12 MP herauskommen, aber auch so, dass fast 50 MP herauskommen. Der wahre Gehalt an Bildpunkten lässt sich ohnehin nicht ermitteln, weil solche Bildpunkte auf analogem Film eben nicht existieren, die Informationsdichte eines guten Kleinbilddias ist aber ganz sicher in der Gegend von 25 MP oder mehr. Ich würde daher zumindest die längerbrennweitigen der genannten Objektive nicht unbedingt verkaufen, denn sie lassen sich auch digital hervorragend nutzen.
Grüße, Andreas