Hallo,
heute kam mein ältestes optisches Gerät, zu Studienzwecken, an.
Ein Ross, London, Terrestrisches Fernrohr, ca 9x36 (vergrößerung noch erste Schätzung), Vollmessing, undatiert. Liefert also wie ein Spektiv ein seitenrichtiges Bild "Piratenfernrohr"
Eine hervorragend gemachte Metalldreharbeit, und noch in Top-Zustand... keine Replika... und mit gut gemachter Schiebe-Gegenlichtblende.
[
de.m.wikipedia.org]) evtl mag der link so nicht...
Klassisches Vollmessing-Fernrohr, besteht nur aus Messung und Glas.
614g, Transportmaß 26x 5,2 cm, Einsatzlänge 45 cm.
Ich habe da eine Frage zum optischen Bau. Ein terr. Fernrohr besteht ja aus drei Sammellinsen, die mittlere zur Bildumkehr (statt Prisma).
Dieses hier ist so gebaut: Frontlinse eine Doppellinse, als Lupe getestet bringt sie eine zweifache Vergrößerung mit guter BQ. Dann kommen drei "leere Auszüge", und im hintersten Auszug sind zwei "kartuschen" drin, die eine von vorne am "Endrohr", die andere hinten als Okular. Die Kartuschen haben jeweils vorne und hinten eine Sammellinse. Warum hat man das gemacht, die beiden prinzipiellen Linsen so weit auseinandergezogen?
Man hat also die Umkehrlinse und das Okular je gesplittet und um 4 cm auseinandergezogen. Was bringt das?
Optisch muss ich es noch analysieren, bei den wunderbaren chromatischen Aberrationen, die es abliefert, ist jedenfalls wohl vor der Zeit der Achromaten entstanden, allerdings hat Dollond schon 1760 so was erfunden. Aber evtl war dieses ja später und aus Kostengründen ohne achromatische Kittobjektive..
Wenn jemand eine Idee zum Alter hat, gerne...
Bild 1: Transportstellung
Bild 2: Gravur am "Okular"
Bild 3: teilzerlegt, man sieht die Hülse der "Umkehrgruppe", die Linsen sitzen vorne und hinten an diesem Röhrchen, zwei Sammellinsen.
Grüße
Kowaist
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.18 20:09.