Viele Fragen :) Ich versuch es mal.
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Erste Erfahrung: Selbst bei moderatem Wind gerät das Stativ/Neiger/Swaro in leichte Schwingungen. Und hier wäre schon die 1. Frage: Bringt ein Gewicht an der Mittelsäule etwas? Nach meiner Erfahrung beginnt ein aufgehängtes Gewicht im Wind zu schaukeln, was das Problem möglicherweise eher verschärfen wird. Also besser einen Haken in den Boden drehen und das Stativ nach unten vorspannen?
Ja, nach unten spannen wirkt sicher, ist aber umständlich. Was auch geht: einen Rucksack mit Gewicht an einem Tragriemen über die Beine des Stativs hängen. Dann schauklet es nicht, und das Gewicht drückt die Stativbeine zusammen, das wirkt schwingungsdämpfend.
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Dann: Das Display an der Kamera ist bei Sonnenlicht kaum abzulesen. Will man Licht auf dem Ziel, hat man es automatisch auch auf dem Display. Frage 2: Sind die Displays moderner Kamera im Sonnenlicht ablesbar?
Ja, moderne Displays sind heller, aber grelle Sonne ist immer ein Problem. Manuell Schärfe einstellen wird da immer schwierig sein, aber bei modernen Displays erkennt man meist noch genug, um z.B. den Autofokuspunkt zu setzen. Smartphones passen die Helligkeit des Displays oft dem Umgebungslicht an, das ist dann schon ein Riesenunterschied zu einer älteren Kompaktkamera. Kameras mit Sucher lösen das Problem auch. Oder man kann sich auch fürs Display einen Aufsatz basteln, der dann wie ein Sucher funktioniert und das Sonnenlicht abschattet.
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Noch was: Steht der Zoom der Kamera auf 1x, sehe ich nur ein kleines rundes Bild auf dem Display. Will ich die 4:3 Displayfläche ausfüllen, muss ich den optischen Zoom auf 4x (=max.) stellen. Frage 3: Habe ich dann bei 20x eine Vergrößerung von 80 und bei 60x eine Vergrößerung von 240? Die Werte erscheinen mir viel zu hoch.
Die Zahlen zum Zoom der Kameras bedeuten nicht direkt Vergrösserung (wie beim Spektiv). 1 x ist einfach der die kürzeste Brennweite des Objektivs, und 4x ist dann die längste Brennweite. Ein 4 x Zoom kann also ein 12-48 mm Objektiv sein, oder ein 100-400 mm. Um die Brennweite verschiedener Kamera-Spektivkombination zu vergleichen, multipliziert man die Brennweite des Kameraobjektiv (in Kleinbildäquivalent) und multipliziert das mit der Vergrösserung des Spektivs.
Dass man bei 1x nur ein kleines rundes Bild sieht nennt man Vignettieren. Das ist wichtig, wenn man die passende Kamera zum Spektiv sucht. Manche vignettieren kaum oder nur wenig, manche funktionieren gar nicht. Das muss man ausprobieren.
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Letzte Frage: Könnte man mit einer höherwertigen Kamera am Swaro eine noch höhere Bildqualität erzielen, oder setzen Wärmeflimmern, Dunst und Wind grundsätzlich ein Limit?
Beides trifft zu, kommt auf die Situation drauf an (und natürlich auf Ihre Kamera). Wärmeflimmern, Dunst und Wind setzten sehr häufig das Limit, aber natürlich nicht grundsätzlich. Wenn die Luft wenig flimmert (z.B. am Morgen), wenn es windstill ist, dann kann man mit einer besseren Kamera (mehr Auflösung, besserer Autofokus, bessere Optik) auch bessere Bilder machen. Die Distanz ist auch noch wichtig, die Flimmern stört stark bei weiten Distanzen, bei kurzen Distanzen fällt das weniger ins Gewicht.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich noch beifügen, dass die Handhabung ein sehr wichtiges Kriterium ist (oder sein kann). Ich nehme aus diesem Grund nur noch ein Smartphone zum Digiskopieren.