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Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

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22. Oktober 2017 20:04
Das Kowa 883 ist seit vielen Jahren auf dem Markt und das TE-11WZ 25-60x Zoomokular ist auch nicht ganz neu. Trotzdem dachte ich, einige Messungen und subjektive Erfahrungen beitragen zu können.

Seit einigen Jahren habe ich ein Swarovski ATM65HD mit 30xW Okular für die Vogelbeobachtung (Hauptinteresse Limikolen) verwendet. Es ist sehr leicht und optisch nahezu perfekt, aber mit einer 2,2 mm Austrittspupille kommt man bei schwachen Lichtverhälnissen schnell an die Grenzen.

Im Frühjahr konnte ein viel jüngerer Birder Bestimmungsmerkmale durch mein Swarovski erkennen, die ich nicht mal sehen konnte. Also, es musste mehr Öffnung und Vergrößerung her.

Als Kandidaten kamen lediglich das Kowa 883 und das Swarovski ATX85 in Frage. Ich erwartete mehr praktischen Nutzen von der 25-60x Vergrößerungsspanne als von der 30-70x des Swarovski ATX95, eine Erwartung die für mich später bestätigt wurde. Für das Swarovski sprachen die Serviceleistungen und die Gummiarmierung - ich lehne SOCs als hinderlich ab und tansportiere mein Spektiv im Auto in einer gepolsterten Tasche. Das Kowa ist etwas preisgünstiger, bietet die Möglichkeit andere Okulare zu verwenden und hat eine Reputation, herausragende optische Leistung zu bieten.

Ein Vergleich von zwei Exemplaren beim Händler war nicht möglich wegen viel Luftunruhe an einem sonnigen Tag, aber das Risiko eine "Zitrone" bei Kowa zu kaufen ist sehr gering. Abends zu hause wurden meine Erwartungen im vollen Umfang erfüllt. Gerichtet auf Autonummernschilder in 60-80 m Entfernung waren Muster und Schriftzüge im Stadt- oder Kreiswappen absolut scharf. Für ganze €30 hatte ich ein Astroadapter mitbestellt und selbst mit einem 3,5 mm TV Nagler bei 135x blieb die Schärfe erhalten, obwohl der Kontrast durch die kleine Austrittspupille und meine eigene Floaters (Mouches volantes) litt. An einem künstlichen Stern, die Spiegelung der Sonne in einer Stahlkugel, waren die Diffraktionsringe beiderseits vom Fokus rund und konzentrisch.

Vor wenigen Jahren war die Herstellung eines Weitwinkel Zoomokulars kaum vorstellbar, aber vielleicht hat man inzwischen viel aus dem Bereich der Fotooptik gelernt. Das TE-11WZ hat einen Außendurchmesser von 55 mm, welches die Augenlinse klein erscheinen lässt. Diese ist aber mit 26 mm etwa so groß wie diejenige eines 10x42 Swarovision.

Der AP-Abstand wird mit !7 mm angegeben und ist ausreichend bequem für Brillenträger. Das Okular scheint parfokal zu sein im gesamten Zoombereich obwohl eine kleine Korrektur wegen der geringeren Schärfentiefe bei den höheren Vergrößerungen meistens notwendig wird. Die Fokussierräder sind 3:1 übersetzt, vielleicht etwas wenig wenn man bedenkt, dass die Schärfentiefe bei 60x nur 17% von der bei 25x beträgt. Im Feld komme ich meistens mit der Feinfokussierung aus, die leichtgängig und präzise ist. Die Grobfokussierung ist etwas schwergängiger und brauchbar bei 25x, hat aber einige Zehntel mm Spiel am Rand. Dies war der Fall bei anderen 883s, die ich gesehen habe.

Das Okular ist optisch perfekt an das Spektiv angepasst. Im gesamten Vergrößerungsbereich ist es randscharf ohne Astigmatismus, und die laterale CA ist noch geringer als im exzellenten 30x Swarovski Fixokular. Eine ganz kleine kissenförmige Verzeichnung ist nur wahrnehmbar, wenn man ein Gittermuster in wenige cm Entfernung vom Okular durchs Objektiv betrachtet (erscheint tonnenförmig).

Kowa gibt das Sehfeld auf 1000 m als 42 m bei 25x und 23 m bei 60x an. Gerechnet nach ISO entsprechen diese Werte scheinbare Sehwinkel von 55° bzw 69°. Gemessen habe ich SSWs von 56° bei 25x, 66° bei 40x und 69° bei 60x.

Im Feld hat sich mein 883 sich sehr gut bewährt, aber es gab Tage wo ich gezweifelt habe und mich unter optimalen Bedingungen von seinen wahren Qualitäten überzeugen musste. Es ist eben so, dass 60x Vergrößerung bei etwas Luftunruhe kein Gewinn bringt. Die spektakulärsten Einblicke bei 60x waren oft von Singvögel in relativ kurzer Entfernung! Dagegen ist es bei den geringeren Vergrößerungen wunderbar hell und die Wahrnehmbarkeit ist bei 25x vielleicht noch besser als im kleinen Swarovski bei 30x. Letzteres zeigt übrigens sehr sehr schwache Geisterbilder, etwa 3° links und rechts einer starken Lichtquelle (z.B. Mond). Beim Kowa habe ich weder Geisterbilder noch Streulicht entdeckt.

Falls ich Relevantes ausgelassen habe, bin ich für Fragen offen.

Gruß,
John





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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.17 20:06.
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Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

John Russell 3218 22. Oktober 2017 20:04

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

Manfred Gunia 1279 22. Oktober 2017 20:31

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

OhWeh 1169 22. Oktober 2017 20:57

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

Stefan Schwarz 1240 22. Oktober 2017 21:55

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

Rudolf Aschwanden 1576 22. Oktober 2017 22:24

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

uwknipser 997 26. November 2017 18:32

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

Manfred Gunia 1017 26. November 2017 21:40

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

uwknipser 1090 26. November 2017 22:26

Re: Erfahrungen mit Kowa 883 und TE-11WZ

Manfred Gunia 1012 26. November 2017 22:58



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