Den Faktor 'Eindrittel mehr' kenne ich aus der Amateurastronomieszene, habe ihn nicht hinterfragt (1999), fände das Binosehen aber auch ohne ihn, absolut überzeugend. Es ist der berechnete Seheindruck, welcher im Oberstübchen generiert wird: die Objekte (er)scheinen eben größer - ob 1,25 oder 1,33, egal. Die physikalischen Nachteile des Binos sind bekannt, der Glasklotz schluckt Licht und muss natürlich erstmal scharf gestellt werden können.
Bei Spektiven kommt der sehr geringe Fokussierweg dazu, sicherlich noch deutlich weniger, als beim Newton. Ich habe mir auch mal (für Astro) den Glaswegkorrektor von TeleVue gekauft, den mit der 1x-Vergrößerung, damit sollte man ohne die (meist nachteilige) Brennweitenverlängeung der Baader 1,25x oder 1,7x (2,6 war mir immer vielzuviel) in den Fokus kommen - geil, wenn das auch in den 1,25"-Adapter des DiaScope gepasst hätte, also optisch. mechanisch ging's natürlich. War aber natürlich zu kurz, der Fokusweg.
Also, Binoviewer konnten die schon - die ganzen Mikroskope von Zeiss hatten so'n Ding vermutlich seit der Mitte des 20. Jhdt. Aber da waren die Fokussierspindeln sicher um einiges länger, als bei den Spektiven. Von der ganzen Mechanik mal ganz abgesehen: das Ding mit zwei gescheiten Okus wiegt schon mal über'n Pfund (500g), und kostet mit entsprechend dimensionierten Prismen. Selbst wenn Sie's irgendwie adaptieren könnten (Baader-Großfeld mit TV 1x - GWK), das Ding fällt beim Transport immer raus, also extra verpacken usw. , also auch nur für Stationäres. Das hat Swaro schon klasse hinbekommen, chapeau.
Vielaugegruß
Manfred