...... ist bekannt, also mir, wie auch die Abbildungsleistung der Ultravid, ohne HD (und mit HD, gar mit +HD).
Daher, die Ultravids HD sind leider KEIN groĂer Wurf gewesen, wenngleich doch gute GlĂ€ser. Nur, einen wirklich groĂen Abstand zu den seinerzeit angrenzenden Trinovids haben sie wirklich nicht aufgestellt.
Der Unterschied zum Vergleichsglas senven old Trino ist im Ergebnis also kein Wunder. Naja, und mache mögen eben die leicht purpurfarbenen Nostalgiebilder der Trino Erst,-und Folgeserien.
Diesen Charm kann und darf, vor allem soll man ihnen auch niemals nehmen, absprechen.
An ein modernes Mittelstandglas, rein optisch betrachtet, kommt, naja, muss es auch nicht, es nicht mehr heran.
Mit einer m.E. rĂŒckwĂ€rts gerichteten Investition in eine Optik, bekommt man keine gegenwĂ€rtig dem Stand der Technik aufgestellte Leistung.
Aber ggf. ein groĂes Potential an SpaĂ und Freude an solch einem schönen leib gewordenen StĂŒck Optik.
Oder so: Zitat aus Beitrag a.de, konfokal
Quote
Hallo Andreas, ich habe mir als Jugendlicher von Ferienjob damals in den 80ern so ein Trinovid 8x40BA gegönnt und es dann viele Jahre bis in die Studienzeit benutzt. VerarbeitungsqualitĂ€t und Design sind m.E. nicht zu ĂŒbertreffen, die solide und doch handliche und schlanke Bauweise dank Uppendahl-Prismen war auch ergonomisch ein GenuĂ. EingefĂŒhrt in den spĂ€ten 50ern wurden diese GlĂ€ser sofort als stilbildende Revolution im Fernglasbau anerkannt und fanden begeisterten Zuspruch. Durch ihre robuste und doch leichte Konstruktion, ausgefĂŒhrt in höchster mechanischer QualitĂ€t und ausgestattet mit echter Innenfokussierung, die damals ein weiteres Alleinstellungsmerkmal war, waren die GlĂ€ser auch dauerhaft und so gut wie wasserdicht. Beschlag von innen war bei mir jedenfalls nie ein Thema, auch bei wochenlangen Wanderungen im Dauernieselregen hatte ich keine Probleme. Das scharfe, besonders im gelben und roten sehr farbkontraststarke, aber wegen der Aluminiumverspiegelung nicht ganz farbneutrale Bild, mit seinem hauchzartem Ockerton, war beim Durchschauen fast eine Wohltat. Es hatte etwas dezent Malerisches, die leicht getönte und irgendwie sehr angenehm "modulierte" Wiedergabe wirkte detailreich und gut "integriert", also ohne Aufdringlichkeiten oder irgendwelche AuffĂ€lligkeiten durch herausstechende Bildfehler, oder das Gegenteil, eine irgendwo allzu deutliche Fehlerkorrektur. Sondern alles wirkte wie aus einem GuĂ, sozusagen sehr geschmackvoll komponiert und abgestimmt. Die zarte bersteinfarbene Tönung hatte auch den Vorteil, die kontrastmindernde Rayleighstreuung (BlĂ€ue) beim Blick in die Ferne etwas zu kompensieren. NatĂŒrlich ist die charakteristische optische Leistung dieser Ă€lteren Trinovids in Sachen Transmission und Kontrast aus heutiger Sicht nicht mehr up to date, verstĂ€ndlich, wenn man die Weiterentwicklung von VergĂŒtungen und die heute eingesetzten dielektrischen Verspiegelungen bzw. höher transmissiven Glassorten bedenkt, die alle damals noch nicht zur VerfĂŒgung standen. Heute sind in der Spitzenklasse die Transmissionswerte deutlich ĂŒber 90% angesiedelt, damals werden es kaum 80% gewesen sein. Als DachkantglĂ€ser hatten diese Trinovids damals auch noch keinen Phasenkorrekturbelag und daher bei genauestem Hinsehen einen kleinen Kontrast- und SchĂ€rfenachteil gegenĂŒber PorroglĂ€sern, was aber nur im direkten Vergleich bemerkbar wird. Dennoch sind diese GlĂ€ser unverĂ€ndert mehr als nur optisch brauchbar und lassen sogar manches heutige Glas nicht gut aussehen, insbesondere was die Mechanik angeht. Der Mitteltrieb Ă€hnelt in seiner PrĂ€zision einer Mikroskop-Fokussierung, allein das Bedienen macht schon Freude, auch wenn die lange Ăbersetzung einem heute ungewohnt und weniger ergonomisch vorkommen mag. Und es gibt sogar Liebhaber, die auch und gerade die spezielle, damals fĂŒr Leitz typische, Bildcharakteristik ĂŒber alles schĂ€tzen. In England hat diese Serie der Trinovids unter Birdwatchern sogar einen derart legendĂ€ren Ruf und ist so begehrt, dass auf der Insel die Gebrauchtpreise etwa doppelt so hoch liegen wie hier. Es ist ein bisschen wie einen noblen Oldtimer zu fahren, leicht spleenig, aber eben doch auch wunderbar nostalgisch, sehr individuell, und irgendwie ganz unvergleichlich. Und ich kenne auch hierzulande Ornithologen, die seit ĂŒber 40 Jahren so ein Trinovid ihr eigen nennen und immer noch regelmĂ€Ăig nutzen, und die nicht im Traum daran denken wĂŒrden es durch etwas Moderneres zu ersetzen - obwohl sie die aktuellen Modelle sehr wohl kennen. Wahre Liebe ist eben unvergĂ€nglich. Ich wĂŒrde sagen probier es aus, und wenn es Dir irgendwann doch nicht meht reicht, oder nicht mehr gefĂ€llt, kannst Du es vielleicht sogar gewinnbringend in Merry Olde England verĂ€uĂern. Habe ich seinerzeit auch so gemacht. Aber noch Jahre spĂ€ter könnte es eben gut sein, dass Deine Gedanken daran fĂŒr immer von ganz kleinen flĂŒchtigen AnflĂŒgen der Reue begleitet sein werden, denn diese Trinovids hinterlassen einen Eindruck, den man nicht vergisst... GruĂ, Mathias