Solche enormen Differenzen zwischen Tagessehen und Dämmerungssehen habe ich bisher noch nicht gesehen. Die V-Lambda Kurven (der spektralen Empfindlichkeiten der Retina) weisen bekanntlich Maxima auf, die in der Dämmerung leicht zum kurzwelligen (blauen Licht) hin verschoben sind. Da die Transmissionskurven aller Ferngläser im Kurzwelligen abfallen, liegen auch die visuellen Transmissionswerte in der Dämmerung stets ein wenig niedriger als am Tage, meist um 2, maximal 3 Prozentpunkte. Werte wie 88%/80% würden einen extremen Gelbstich des Fernglases bedeuten. Gijs v. Ginkel hatte einst die Transmissionskurve des stark gelbstichigen Zeiss Jena 7x40 EDF gemessen, und ich hatte daraus die visuelle Transmission in der Dämmerung berechnet und 81,6% erhalten. Kaum zu glauben, dass ein Meostar diesen Wert unterbieten könnte. Ich gehe davon aus, dass Meopta hier ein Rechenfehler unterlaufen sein könnte.
Viele Grüße,
Holger